Würstchen außer Kontrolle: Dorfrichter Adam kehrt zurück. Rafael Sanchez inszeniert Kleists „Zerbrochenen Krug“ am Schauspiel Hannover launig lustig und handwerklich so gediegen wie die Gartenzwerge, die das Bühnenbild bevölkern. Und wohl auch mit einem Schuss Angst vor zur großer Glätte
Die Schrecknisse der Nazizeit an die aktuellen Debatten um die unnützen Unterschichten anschließen: Christoph Marthaler hat einen Liederabend über die Euthanasie in der Wiener Kinderpsychiatrie „Am Spiegelgrund“ inszeniert, mit dem in den Beelitzer Heilstätten die „Spielzeit Europa“ eröffnet wurde
Frau Kapsreiters schwelende Träume: Anna Viebrock und Johannes Harneit richten im Berliner HAU-Theater „Ohne Leben Tod“ ein – nach Heimito von Doderer und Gustav Mahler. Vanitas-Motive treffen Antisemitismus-Anspielungen
Poetische Theorien und andere Donquichotterien: Junge Performancekünstler und Theatermacher tankten bei der 5. Internationalen Sommerakademie am Frankfurter Mousonturm Material für die nächste Saison. Dieses ist oft eher abstrakter Natur. Da heißt es, unterhaltende Übersetzungsarbeit leisten
Schriften zu Zeitschriften: Das Monatsmagazin „Du“ hat einen neuen Eigentümer und glänzt mit einem Special, in dem 147 Autoren eine aktuelle Enzyklopädie von „AAA“ bis „Zukunft“ verfassen
Mediendiskurs mit Pferd: Die Volksbühne in Berlin und die Camp-Crew des Hildesheimer Theaters Mahagony laden zur Wildwestshow, frei nach Motiven des Klassikers „Spiel mir das Lied vom Tod“
Matthias von Hartz zeigt in Leipzig „Pussy Talk“ über Sex, Reden und Leben mit 30. Theatre goes clubland, muss aber am Relaxtsein arbeiten ■ Von Eva Behrendt
An den Kammerspielen des Deutschen Theaters mutiert ein halbnackter Germane zum Rechtsradikalen: „Der Mann, der noch keiner Frau Blöße entdeckte“ ■ Von Eva Behrendt
Parallel zum großangelegten „Theater der Welt“-Treffen wurde im Berliner Haus der Kulturen der Welt über „Die Bühne der anderen“ diskutiert ■ Von Eva Behrendt
Und weiter in dem Theater. Christoph hat verstanden, und das Volk darf sich den Sinn selbst wählen. Schlingensiefs „Berliner Republik“ in der Berliner Volksbühne ■ Von Eva Behrendt
■ Christoph Schlingensief bringt die „Berliner Republik“ auf die Bühne. Ein Gespräch über die Rückkehr zum Theater, Wagner in Namibia, Wurzeln, Wüstengewimmel und Schröder-Schäden