Die EU muss kämpferischer werden: Es kann nicht angehen, dass sie sich um eine gemeinsame Strategie für den Balkan herumdrückt und allen potentiellen Konflikten ausweicht.
UNO und Europäer verfolgen gegenüber Serbien eine Strategie der Beschwichtigung - was serbische Nationalisten als Schwäche deuten. Damit wird das Kosovo destabilisiert.
Wenn in Serbien Tomislav Nikoli siegen sollte, setzt sich eine antieuropäische und anti-demokratische Ideologie durch. Eine Aufnahme in die EU wäre auf Jahre hin undenkbar.
Die Unabhängigkeit Kosovos wird kommen. Aber wenn die EU Serbien damit kauft, dass sie in der Frage der Kriegsverbrecher ein Auge zudrückt, setzt sie ihre Integrität aufs Spiel.
Hätte Putin der Verlängerung des Eufor-Mandates nicht zugestimmt, wäre Bosnien wieder in Gefahr gewesen, zum Kriegsschauplatz zu werden. Der Westen muss eine klare Haltung beweisen.
Die serbische nationalistische Politik wird von einem wiedererstarkten Russland gestützt. Der neue Ost-West-Gegensdatz droht auf dem Balkan eine gefährliche Dimension anzunehmen.
Was in der deutschen Öffentlichkeit verdrängt wird: Deutschland hat im Kosovo-Konflikt eine politisch und militärische Schlüsselrolle übernommen - Lösungen aber fehlen
Die Verhandlungen über den künftigen Status des Kosovos treten auf der Stelle. Und so machen bewaffnete Extremisten sowohl auf serbischer als auch auf albanischer Seite mobil.
Bosnien benötigt endlich eine tragfähige Verfassung. Die erfolgreiche Reform des Polizeigesetzeszeigt, dass Einigungen zwischen Bosniaken und Serben möglich sind.