■ Die Soldaten der Kosovo-Befreiungsarmee wurden von der Einigung in Belgrad überrascht. Noch hat sich für sie nichts geändert, denn es wird weiter geschossen
Über die „Schande“, vergewaltigt worden zu sein, können die wenigsten Kosovo-Albanerinnen, die nach Albanien kommen, sprechen. Wie in jedem Krieg und bei jeder Vergewaltigung. Nun gelang es Human Right Watch dennoch, einige Flüchtlingsfrauen zu einer Aussage zu bewegen. Und ihre Berichte werden bestätigt. ■ Aus Kukes Erich Rathfelder
Über 100.000 Einwohner von Prizren, einer der schönsten Städte des Balkans, wurden in den vergangenen Tagen zur Flucht gezwungen. Bei den Vertreibungen kam es zu Massakern und Vergewaltigungen, bestätigen internationale Beobachter ■ Aus Kukäs Erich Rathfelder
■ Über Nacht werden Zehntausende Kosovo-Flüchtlinge vom makedonischen Grenzort Blace aus in Drittländer, wie Albanien, gebracht. Das Schicksal der im Kosovo Zurückgebliebenen ist weiter ungewiß
■ Flüchtlinge aus dem Kosovo berichten von systematischen Vertreibungen und Erschießungen durch serbische Spezialeinheiten und bewaffnete Zivilisten. Viele wurden zwangsweise in einen Zug an die makedonische Grenz
■ „Wir sind vorbereitet“, heißt es in der Nato-Einsatzzentrale in Makedonien. 10.000 Mann sind jetzt stationiert, die Deutschen haben ihr Kontingent nahe der Grenze zum Kosovo aufgestockt
■ Die albanische Delegation hat sich mit dem Vertragsentwurf von Rambouillet schwergetan. Sie wollten sich vor allem eine spätere Unabhängigkeit nicht versperren
■ Nun hat Ministerpräsident Milosevic doch noch eingelenkt. Die Nato wird zunächst keine Luftangriffe gegen Serbien fliegen. Statt dessen sollen 2.000 Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die Lage im Kosovo stabilisieren. Rußland ist mit dabei.
■ Veröffentlichungen in „Washington Post“ und taz über Massengräber im Kosovo haben eine heftige Kontroverse ausgelöst. Sind in der von den Serben eingenommenen Stadt Orahovac die Opfer der Kämpfe beerdigt worden? Oder hat es vor gut zwei Wochen ein Massaker an Hunderten von Kindern, Frauen und unbewaffneten Männern gegeben? Nur eine internationale Untersuchungskommission kann hier die Wahrheit ans Licht bringen.
■ Die Kämpfe im Kosovo dauern an. Seit Tagen irren Tausende Kosovo-Albaner in panischer Angst vor den Angriffen der serbischen Einheiten durch die Region Drenica. Aus Llikovc Erich Rathfelder
In Berlin und anderswo wird derzeit eifrig abgeschoben. Hunderttausend Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien sollen noch dieses Jahr zurück, lautet das Plansoll der Bundesregierung. In was für ein Land aber die Flüchtigen zurückkehren, darüber herrscht wenig Klarheit. Zumindest eines steht fest: Die Zurückgebliebenen, die den Krieg ausgehalten haben, wollen die jetzt eintreffenden Menschen nicht. Die ethnischen Mehrheiten die Minderheiten schon gar nicht. Ein Dossier über die Unmöglichkei der Heimkehr ■ Aus Sarajevo und Mijace Erich Rathfelder