■ Am Tag nach den Schüssen von Vilnius ist vorerst Ruhe eingekehrt in der litauischen Hauptstadt. Verantwortlich für die Intervention ist nach Ansicht aller der lokale Militärkommandant in Litauen, fraglich allerdings bleibt, ob er das militärische Eingreifen allein entschieden hat. Eine Reihe von Ländern will gegebenenfalls die Wirtschaftshilfe für Gorbatschow neu überdenken.
■ Am Sonntag wird in Rumänien erstmals nach dem blutigen Sturz des Diktators Nicolae Ceausescu gewählt. Die Auswahl ist auf den ersten Blick riesig. Achtzig Parteien treten an, tatsächlich relevant sind jedoch nur drei. Außer der Nationalen Rettungsfront unter dem Interimspräsidenten Ion Iliescu stellen noch die Liberalen und die Nationalkonservative Bauernpartei einen Präsidentschaftskandidaten. Die demokratische Opposition hat es in Rumänien noch nicht einmal geschafft, eine eigene Alternative zur Wahl zustellen. Aus Bukarest Erich Rathfelder
Bei den ungarischen Parlamentswahlen ließen die Konservativen die Liberalen hinter sich / Die bisherige Regierungspartei USP wurde mit zehn Prozent der Stimmen hinter der Partei der Kleinlandwirte nur viertstärkste Kraft / Sozialdemokraten scheitern an Vier-Prozent-Hürde ■ Aus Budapest Erich Rathfelder
■ Rolf Reissig ist Mitglied der Akademie für Gesellschaftswissenschaften der SED / Er war an den in den in den letzten Jahren geführten Gesprächen mit der SPD beteiligt
■ Die Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei (USAP) wird sich auf ihrem heute beginnenden Kongreß spalten - die Frage ist nur: wer drängt wen aus der Partei?...
Protestag gegen Ceausescu in Ost und West / Auch in der DDR / Nach Todesdrohungen gegen rumäniendeutsche Exilschriftsteller auch Drohungen gegen Mitglieder des Komitees „Freies Rumänien“ in Budapest ■ Von Erich Rathfelder
■ Der Konflikt um das Armenier–Gebiet spitzt sich zu / Demonstration in Eriwan unter Druck abgesagt / Aserbeidjanische Miliz in Karabach / Die Moskauer Führung bietet Wirtschaftshilfe und ein bißchen Kultur