Am Ende reimt sich der Nonsens sogar, aus dem René Pollesch in seinem Stück „L’Affaire Martin! etc.“ eine filmkritische Diskursmaschine baut. Die peinlichen Selbstinszenierungen der Filmbranche liefern ihm gute Vorlagen
Früher hatte man noch Gefühle: Margarethe von Trottas Melodram „Ich bin die Andere“ erzählt von einer Tochter, die sich in drei Persönlichkeiten spaltet, weil sie ihrem Vater verfallen ist – als wäre der Freud’sche Familienroman nie revidiert worden
Bei den 63. Filmfestspielen in Venedig gab es so viele sehenswerte, anregende, herausfordernde Filme wie seit langem nicht mehr. Der Goldene Löwe ging überraschend an den chinesischen Regisseur Jia Zhangke für seinen Film „Sanxia Haoren“
Ein Diskurs über die Liebe, über das Verlangen, über die Maßlosigkeit: In „Sehnsucht“, ihrem zweiten Kinofilm, verfolgt die Regisseurin Valeska Grisebach eine Topografie der Gefühle im schmucklosen Setting eines brandenburgischen Dorfes
Pedro Almodóvars neuer Film „Volver – Zurückkehren“ ist ein trickreiches Spiel mit Wiederholungen, ein Appell an die rettende Kraft des Kitsches – und eine Eloge auf die Solidarität unter Frauen
Schuld und Sühne in Mexiko-Stadt: Der Film „Batalla en el cielo“ von Carlos Reygadas schließt sexuelle und religiöse Hingabe kurz. Laiendarsteller suchen Erlösung – mit ganz großer Geste
Kritik der Kritik (2): Wer heute über Film schreibt, zehrt nicht mehr vom Glanz einer a priori progressiven Haltung – und doch kann die Filmkritik trotz der Allgegenwart von Dutzendware helfen, zu sehen, was man ohne das Kino nicht wahrnähme
Was liegt im Auge des Bären – der göttliche Funke oder die Gleichgültigkeit der Natur? Die Geschichte eines Naturschützers, der Jahre seines Lebens den Alaskabären widmete, hat Werner Herzog in „Grizzly Man“ dokumentiert