Von zwei verwandtschaftlich verbandelten Herrscherhäusern, die munter das Schöne und Prächtige inszenieren: Die Ausstellung „Macht und Freundschaft. Berlin – St. Petersburg 1800“ im Berliner Martin-Gropius-Bau. Napoleon hatte die Häuser geeint, der Krimkrieg wieder entzweit
Mit schmalen Lenkstangen, ohne Bremsen, Leerlauf und Gangschaltung zelebrieren Fixed-Gear-Räder eine athletisch-minimalistische urbane Praxis. Die Visual Research Galerie stellt radikal reduzierte Rennkörper aus Berlin und Los Angeles vor
Historismus versus neue Sachlichkeit, Notwendiges neben Überflüssigem: Das Werkbundarchiv stellt sich den Widersprüchen von ästhetischer Erziehung und Wirklichkeit in seinem neuen Berliner Haus
Land der feinen Unterschiede: In Frankreich trat stilsicherer Chic gegen zurückhaltende Eleganz an. Beobachtungen zu einem Wahlabend in einer sich in der Mode manifestierenden Klassengesellschaft
Zeichentheoretiker, Sprachanalytiker, Bedeutungsdeuter bevölkern diesen Bleistiftkosmos. Dringt man bei jeder Wiederholung tiefer in diese Bilder ein? Oder sind es seine Bilder, die tiefer in uns dringen? Martin tom Diecks Comic „Der unschuldige Passagier“ wurde als Reprint wiederveröffentlicht
Mit dem dritten Teil seines „Heimat“-Zyklus schließt der Regisseur Edgar Reitz seine monumentale Reihe ab. Er scheitert jedoch, weil er keine Gelegenheit auslassen kann, noch das kleinste nationale Symbol zu einem Teil seiner Erzählung zu machen
VonNach Fatih Akins Berlinale-Sieg reden auch die öffentlich-rechtlichen Wertevermittler über türkischstämmige Künstler. Sie als das akzeptieren, was sie sind, wollen sie nicht: als Deutsche.CLEMENS NIEDENTHAL
Wie die Fliegen stürzen sich derzeit Sender und Unterhaltungsindustrie auf Talentwettbewerbe. „Star Search“, „DSDS“ oder „Popstars“ sind erst der Anfang einer unheilvollen Entwicklung – hin zu finanziellem Gewinn und kreativer Verarmung
Fernsehmythen: Vor 20 Jahren machte uns das ZDF mit „Diesen Drombuschs“ bekannt. Die Serie war Quotengarant – und melancholischer Kommentar über die letzten Jahre der alten Bundesrepublik
Das Konzept der „großen Samstagabendshow“ hat sich längst überlebt. Mit „Wetten, dass …?!“ jedoch lebt das Phänomen fort – und kämpft auf verlorenem Posten um Relevanz (20.15 Uhr, ZDF)