Zurückhaltend und nah an den Musikern führt Romuald Karmakars „Between the Devil and the Wide Blue Sea“ in die elektronische Musik zwischen Trash, Posen und dem Traum absoluter Kunst ein
Wie aus einem Stasi-Offizier ein guter Engel wird, erzählt Florian Henckel von Donnersmarck in seinem Spielfilmdebüt „Das Leben der Anderen“. Leider mischen sich in die präzisen Beobachtungen des DDR-Überwachungssystems Kolportage-Elemente
In Thomas Heises eindringlichem Dokumentarfilm „Im Glück (Neger)“ verlieren erwerbsbiografisch scheiternde junge Menschen mit der Sprache auch ihre Utopien
Von Herr und Knecht redet heute niemand mehr. Als ob es keine Ausbeutungsverhältnisse mehr gäbe. In diese Lücke stößt „Hilda“ der französischen Autorin Marie NDiaye vor, von der Studiobühne Mitte erstmals nach Berlin gebracht
Henning Pietzsch rekonstruiert facettenreich die Oppositionsbewegung in Jena zwischen 1970 und 1989. Sein Grundlagenwerk erinnert damit an jenen Widerstand in der DDR, der sich nicht erst zu Wendezeiten formierte
Artisten des authentischen Augenblicks, keine Imitatoren ihrer selbst: Die Industrial-Pioniere Throbbing Gristle sind zum Jahreswechsel in Berlin gleich auf den vier Ebenen Ausstellung, Konzert, Konzert zum Film und Filmdokumentation präsent
Im Low-Budget-Film „Stadt des Lichts“ von Mario Mentrup und Volker Sattel irren Desperados durchs öde Brandenburg – auf der Suche nach einer mythischen Metropole
Ohne Punk hätte die Postmoderne nur kluge Worte geboten: Mit der Ausstellung „ostPUNK! – too much future“ wird die Punkszene der DDR und ihr Weg durch staatliche Repressionen und die Sublimierung im Kunstkontext angemessen gewürdigt
Zwischen Ruinen blitzt der Glamour auf: Das Filmfestival in Sarajevo hat sich in seinem elften Jahr endgültig als wichtiges Podium für die Filme Südosteuropas etabliert. Als weitere Aufbauleistungen sind die üblichen schweren Limousinen und der obligatorische rote Teppich auszumachen
Potenzgerangel, Identitätskrisen und offene Formen: Mit „Brüderliebe“ kommt zum ersten Mal ein Spielfilm des französischen Regisseurs Gaël Morel in die deutschen Kinos
Die alte Ironie ist peinlich ernst und unfreiwillig komisch geworden: Im Großflughafen Tempelhof wirkten die Totalitarismus-Popper Laibach wie eine müde Rockband
Blasse Zeichnungen auf welker Haut und andere gelebte Utopien: Der Dokumentarfilm „Flammend’ Herz“ stellt Herbert Hoffmann, Albert Cornelissen und Karlmann Richter vor – drei alte Männer, die ihr Leben dem Tätowieren widmeten