■ Wie normal kann Deutschland werden? Dürfen die Deutschen überhaupt jemals normal werden? Die heftige Kontroverse zwischen Martin Walser und Ignaz Bubis hat unter den in Deutschland lebenden Juden alles ausgelöst: Empörung, Irritation, Nachdenklichkeit und Überdruß.
Helmut Kohl. Er läßt sich als Kanzler der Einheit feiern. Tatsächlich aber steht er für das Gegenteil – für die dreifache Spaltung der bundesdeutschen Gesellschaft. In Arbeitsplatzinhaber und Arbeitslose, in deutsche Staatsbürger und nur schlecht geduldete Ausländer, in Ost- und Westdeutsche. Sechzehn Jahre innenpolitischer Verfall, sechzehn Jahre der immergleiche Regierungschef. Das soll Demokratie sein? Die Wahl am 27. September könnte die festen Strukturen der deutschen Politik aufbrechen – wenn er Wähler auf das Sicherheitsnetz „Große Koalition“ verzichten will. Zeit für eine Bilanz ■ Von Christian Semler
■ In den 60er Jahren gelang es Willy Brandt als erstem, eine Reihe von Künstlern, Schriftstellern, Musikern und sonstigen Kulturschaffenden für seine politischen Ziele zu gewinnen
■ Der Krieg, den das sozialistische Vietnam Ende 1978 gegen das sozialistische „Kampuchea“ begann, erschütterte Westeuropas Linke nachhaltig – trotz der Berichte über die „Killing Fields“
■ 1994 hat Kohl noch ein Meinungsumschwung kurz vor den Bundestagswahlen geholfen. Den wird es in diesem Jahr kaum geben. Die Wertorientierungen in der Bevölkerung haben sich verschoben
Historiker, Diplomaten, Bankiers und Betroffene versammeln sich heute in London zur Nazigold-Konferenz. Sie wollen die Raubzüge der Nazis weiter aufhellen und klären, ob mit dem verfügbaren Rest des Raubgoldes die jüdischen Opfer entschädigt werden können ■ Von Christian Semler
■ Die Daueraustellung zum sowjetischen „Speziallager2“ erschließt aus einer Fülle von Dokumenten die Zeit der Internierung, aber auch Vor- und Nachgeschichte