Ausnahmslos gefeierte Produktionen, eine Besucherauslastung bei 90 Prozent, ein Projekt, das als Vorzeigemodell funktionierenden zeitgenössischen Musikertheaters gilt: Trotzdem droht der Zeitgenössischen Oper Berlin das Aus
Musik, die sich ins Unbewusste schleicht, ist Hochverrat: Heute stellt die Lange Nacht der Filmmusik die manipulativen Soundtracks eines John Williams vor, aber auch die von Dimitri Schostakowitsch, Hanns Eisler und Morton Feldman
Berge von Zahlenreihen, die zu singen einen Kehlkopf kostet: Heute Abend spricht der britische Komponist Brian Ferneyhough in der Akademie der Künste über sein dreizehn Minuten langes Musikstück „Unsichtbare Farben“
Claudio Abbado dirigiert sein letztes Konzert als Chef der Berliner Philharmoniker. Eine krachendes Finale war es so wenig wie die letzten Jahre. Sein Verdienst: Er hat das Orchester behutsam vom übermächtigen Schatten Herbert von Karajans befreit
Abstrakte Reinheit durch üppige Bilder: Das belgische Vokalensemble Huelgas mit Musik der Renaissance beim „Zeitfenster“-Festival. Begleitet wird es von einer Installation der Medienkünstler Jeffrey Shaw und Bernd Lintermann
Thomas Schadt hat Walter Ruttmans Klassiker „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ neu interpretiert. Leider kommt seine Dokumentation über die flotte Reihung teils altbekannter Bilder nicht hinaus
Benjamin Brittens Kammeroper „The Turn of the Screw“ ist nach einer stereotypen Gespenstergeschichte von Henry James entstanden. Harry Kupfer hat das Schauerstück nun an der Komischen Oper aus dem banalen Gruseln gerettet
Der Traum von einer perfekten Imitation, und wie er sich nie erfüllt: Mit der Konzertreihe „Audible Interfaces“ zeichnet das Ensemble Mosaik die Entwicklungen im Bereich interaktiver Musiksysteme und Computeranwendungen nach
Tonsetzer sind Bildhauer, Töne zerfallen zu rauen, akustischen Oberflächen, und jemand schlägt einen Nagel ins Holz: Am Sonntag ist das Berliner „Ultraschall“-Festival für zeitgenössische Musik durchaus exemplarisch zu Ende gegangen
Ein einfach gutes, mit viel Kompetenz und Geschmack zusammengestelltes Programm, dem aber der visionäre Zugriff fehlt: Heute beginnt mit den Konzerten von Dror Feiler und Werner Dafeldecker das Festival für zeitgenössische Musik, „Ultraschall“
Klänge zerfallen in Stille: In der Konzertreihe „Winter Music“ sind heute in der Akademie der Künste konzentrierte Konzerte von Beat Furrer und Matthias Spahlinger zu hören
Das Neue ist nur mehr Erinnerung: vom alten Avantgarde-Anspruch zur neuen Bescheidenheit musikalischer Beiläufigkeit – die Donaueschinger Musiktage 2001 boten alle Schattierungen auf
Spätromantische Klangpracht: Das Berliner Philharmonische Orchester spielte unter der Leitung von Sir Simon Rattle die „Gurre-Lieder“ von Arnold Schönberg
Befreit von Raserei: An der Deutschen Oper wird die kantige und spröde Agitprop-Oper „Intolleranza“ von Luigi Nono auf die einfache Erzählung eines Einzelschicksals reduziert
Manchmal ist Musik so gut, dass man sie gar nicht spielen kann, und manchmal müssen Etüdenkrämer einfach in die Schranken gewiesen werden: Die Berliner Festwochen und die Akademie der Künste würdigen den Pianisten und Komponisten Artur Schnabel mit einer Ausstellung und einer Konzertreihe