Ein Körper aus Stahl taugt nicht mehr: Bryan Singers „Superman Returns“ setzt auf Werktreue, nur wird dabei deutlich, dass Supermans Superkräfte in der Hightechwelt von heute alltäglich sind
Das unerreichte Vorbild ist der italienische Neorealismus: Im Omnibusfilm „Alle Kinder dieser Welt“, zu dem namhafte Regisseure wie Spike Lee, Emir Kusturica und Ridley Scott Episoden beigesteuert haben, geht es um Kinderarmut und -elend
Zu einer guten Komödie gehört Begeisterung für den Wahnsinn. Der fehlt Ben Youngers „Couchgeflüster“, in dem Meryl Streep die Therapeutin und potenzielle Schwiegermutter Uma Thurmans spielt. Trotzdem ist es immer wieder schön, zu sehen, wie Schwindeleien den Weg zur Wahrheit verstellen
Kochkurs mit der European Film Academy: In der Arena in Treptow wurde der Europäische Filmpreis 2005 verliehen. Die Häufung von allein fünf Preisen auf einen Film – Michael Hanekes „Caché“ – sowie die offizielle Amtssprache Englisch machen das Ereignis aber noch lange nicht zu einer Oscar-Nacht
Besser mal den Schmerz spüren als beständig betäubt sein: Arbeitslosigkeitsdramen und Arbeitslosigkeitskomödien dominierten bei den diesjährigen Hofer Filmtagen
Ein Film von der Qualität eines Grundnahrungsmittels: Martin Campbells Mantel-und-Degen-Variation „Die Legende des Zorro“ sättigt, ist aber auch fade. Es gibt viele schöne Actionszenen, doch Antonio Banderas in der Hauptrolle bleibt ungelenk
Eine Slacker-Idylle im Westjordanland, in der die Märtyrer-Maschine ihrer Arbeit nachgeht: In seinem Film „Paradise Now“ schildert Hany Abu-Assad, wie aus zwei sympathischen palästinensischen Rumhängern Selbstmordattentäter werden. Die Einfühlung gelingt, doch die Opfer werden ausgeblendet
Besser abhauen als wegducken: Liebe und Gewalt scheinen ein Dauerbrenner des spanischen Kinos. Auch die Regisseurin Icír Bollaín erzählt mit ihrem letztes Jahr in Spanien für viel Furore sorgenden Film „Öffne meine Augen“ ein Ehe- und Emanzipationsdrama, das um Verständnis für beide Seiten wirbt
Abschied von den Waffen: „Kukushka – Der Kuckuck“ spielt 1944 in finnischer Seenlandschaft. Der russische Regisseur Aleksandr Rogoshkin lässt drei vom Krieg müde Figuren aufeinander treffen, die fortan auf Finnisch, Sämisch und Russisch aneinander vorbeireden – und sich trotzdem verstehen
Jacob Estes’ Spielfilm „Mean Creek“ ist eine nuancenreiche Studie jugendlichen Gruppenverhaltens, bei der am Ende sogar Sympathie für den Tyrannen bleibt
Ohne besonders innovativ zu sein, führt Sidney Pollack in „Die Dolmetscherin“ vor, was einen echten Thriller ausmacht: eine gewisse Handlungsdichte gepaart mit der richtigen Dosis Paranoia – und Schauspieler wie Nicole Kidman und Sean Penn