Virtuos bewegte sich Orson Welles in allen Medien. Schon weil er oft die Formen sprengte, ist sein Werk unübersehbar geblieben. Ein Gespräch mit Stefan Drößler, der für das Filmfestival Locarno die Retro „The Magnificent Welles“ organisiert hat
In „Melegin Düsüsü – Angel’s Fall“, dem zweiten Spielfilm des türkischen Regisseurs Semih Kaplanoglu, lebt eine junge Frau schon lange mit der Trauer. Davon erzählen viele ruhige Tableaus. Die Kamera verhält sich ähnlich starr wie die Protagonisten, und ihre Anspannung geht auf die Einstellung über
Ein Spielfilm mit dokumentarischer Anmutung: Im Nordirak, in den Zeltstädten der kurdischen Flüchtlinge hat Bahman Ghobadi „Schildkröten können fliegen“ gedreht. Hier verdienen seine jungen Protagonisten ihr Geld mit dem Aufspüren von Landminen, die sie an Zwischenhändler verscherbeln
Mit der Burka in der ehemaligen Heimat: „Die andere Welt“ des algerischstämmigen Regisseurs Merzak Allouache erzählt von einer jungen Frau auf der Spur ihres Freundes
Die Macht über die Bilder: In ihrem neuen Film „In the Cut“ gibt die Regisseurin Jane Campion diese Macht an ihre Heldin Frannie ab. So legt sie erotische Wunschträume über das Muster des Thrillers
Gefühle körperlich ausdrücken, ohne sie plakativ zu machen – darum geht es dem Schauspieler Richy Müller. Und weil der Körper am deutlichsten spricht, wenn die Stimme stumm bleibt, ist sein Schweigen beredt und vielgestaltig. In Michael Kliers neuem Film „Farland“ gibt er einen Mann, der implodiert
Die Liebe ist nicht mehr das Geschäft von Mann und Frau, sondern das von einer Menschheit miteiner anderen: Das Arsenal zeigt Filme der frankoschweizerischen Regisseurin Anne-Marie Miéville
Die Krallen eingezogen: Halle Berry gibt die Katzenfrau in „Catwoman“ und tritt gegen Sharon Stone an. Ein Kampf der Stargenerationen und Weiblichkeitsmodelle – leider nur in der Whiskasvariante
Knock-out in Hollywood: Auf ihrer Reise durch die Erzählgenres des US-Kinos sind die Regie-Brüder Joel und Ethan Coen nun beim Cartoon angekommen. Doch mit ihrem Remake der schwarzen Alexander-Mackendricks-Komödie „Ladykillers“ verflüchtigt sich ihr amoralischer Spott in reiner Slapstick-Routine
Jahrelang hat Schultze nur Polka gespielt. Doch dann gerät er in Aufregung. In Michael Schorrs Debütfilm „Schultze gets the Blues“ gibt Horst Krause den massiven Helden als zartes Pflänzchen
Im Sommer 1999 lässt Daniela Jesse ihre beiden Söhne allein in der Wohnung zurück. 14 Tage bleibt sie fort. Die Kleinkinder verdursten. Die Berliner Regisseurin Aelrun Goette hat sich der Täterin und dem Tatort genähert und den Dokumentarfilm „Die Kinder sind tot“ gedreht. Ein Gespräch über falsche Betroffenheit, abwesende Väter und Sichtblenden gegen Alkoholismus