Fossilienfunde, Knochen und Werkzeuge früher Menschen regen zu neuen Hypothesen über den Ursprung des Menschen an. Lebten die ersten Menschen wirklich in Ostafrika? Vergleicht man die genetischen Informationen von Schimpansen und Menschen, so sieht man, daß sie zu 99 Prozent identisch sind. Doch wonach die Archäologen bisher vergeblich gebuddelt haben, ist das Fossil eines gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Affe. Immer noch ist die Paläontologie auf Zufallsentdeckungen angewiesen, deren Ergebnisseoft widersprüchlich sind. Und so hat die Landkarte von den Wanderungen unserer Vorfahren noch viele weiße Flecken. ■ VON DOMINIQUE LEGLU
■ Gerd Albartus ist tot. So beginnt ein Brief der „Revolutionären Zellen“, der von der Ermordung des „RZ“-Mitglieds Albartus durch eine palästinensische Gruppe berichtet. Den Tod ihres Freundes hat die RZ erstmals zu einer öffentlichen Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte benutzt. Ausgangspunkt ist die Entführung einer Passagiermaschine 1976, die in Entebbe durch eine israelische Kommandoaktion beendet wurde. An der Aktion waren zwei RZ-Mitglieder beteiligt, die mit dafür sorgten, daß ausscließlich Juden festgehalten wurden. Unreflektierter Antisemitismus ausgerechnet in der radikalen deutschen Linken.
■ Für das „Jahrhundert-Ereignis Binnenmarkt“ sind kulturpolitische Konzepte gefragt, Bücher sind schließlich andere Waren als Äpfel und Birnen. Dr. Olaf Schwencke (SPD), Ex-Europaparlamentarier und Mitglied der deutschen Delegation der ersten KSZE-Kulturkonferenz in Krakau, plädiert für eine europäische Kulturpolitik, die nationale und vor allem regionale Kooperationen unterstützt. Besonders für Osteuropa könnte das einen kreativen Aufschwung bedeuten.
Am 12. Oktober 1492 landete der Genueser Seefahrer Christoph Kolumbus auf einer Karibikinsel. Die gewaltsame Öffnung des seither „Amerika“ genannten Kontinentes forderte 90 Millionen Menschenleben und schuf eine neue Welt. Seitdem muß Kolumbus und sein Erbe als Projektionsfläche für Heldenmythen und Schuldzuschreibungen herhalten, in den USA wie in Lateinamerika. ■ VONR.PAASCHUNDA.PRANGE
Die Nationalitätenkonflikte könnten in den meisten Regionen Osteuropas und der Sowjetunion neue Flüchtlingsströme auslösen: von den Ungarn Siebenbürgens über die Polen in Litauen bis zu den sowjetischen Bulgaren. Während sich die meisten Wanderungsbewegungen innerhalb Osteuropas abspielen werden, gibt es auch Völker ohne Territorien, die es häufiger als bisher nach Westen drängen könnte. Beispiel: die überall diskriminierten Roma. ■ VON ERHARD STÖLTING
Christa Wolf im Defa-Dokumentarfilm: „Ich habe wohl nicht in dem Maße gesehen, daß die Zerstörung oft auch in den Menschen, die Beschädigungen durch diese 40 Jahre, so stark waren, daß die Menschen nicht bereit waren, daran noch einmal anzuknüpfen“ ■ Von Wilfried Mommert
Wenn es ums Trinkwasser geht, wollen Experten und Betroffene nicht länger aneinander vorbeireden/ Grüne Liga stellt Thesen zum Wasser zur Diskussion/ Arzneimittelwerk Dresden und Zellstoffwerke Pirna müssen Schadstoffeinleitung in die Elbe reduzieren und einstellen ■ Von Detlef Krell