Markus Wolfgang Konradin Leiner, genannt Qrt, war Philosoph, Theorieproduzent und Heldenforscher. Vor fünf Jahren starb er an einer Überdosis Heroin und hinterließ zehn Plastiktüten mit Manuskripten. Ein Epilog auf das Westberlin der 80er-Jahre
Wenn Männer zu sehr löten: eine Reise durch die Arbeitsspeicher der Berliner Elektronikmusiker Pole, Arovane und Jan Jelinek. Der Knöpfchen drehende, Computer programmierende, eigenbrötlerische Bastler ist aber (fast) nur ein Klischee
Kulturköpfe denken, Kinder- und Jugendtheater sei so klein wie seine Adressaten, und meinen, Kunst sei da fehl am Platz. Doch aus Grips geboren, nimmt sich das Genre schon lange mit Schwung der Alltagsprobleme an und betrachtet sie mit Zärtlichkeit
Happy Birthday, Rödelheim: Mit Wagenburgmentalität und engen Familienbanden hat der Rapper und Unternehmer Moses Pelham seine HipHop-Firma 3p zum Erfolgsmodell ausgebaut
Alle reden von der digitalen Technik, aber was genau bedeutet sie eigentlich für das Kino? Die Major Companies basteln bereits an ihren neuen Monopolen, und Regisseur Mike Figgis hat mit den kleinen Kameras einen viergeteilten Hollywood-Film in „Echtzeit“ gedreht: „Timecode 2000“
In Frankreich sorgte „Romance“ bereits für heftige Debatten. Jetzt kommt Catherine Breillats pornografischer Diskursfilm bei uns ins Kino. Mit einer Heldin, für die sexuelle Erfahrung zum Erweckungserlebnis wird. Ein Gespräch über masochistische Initiation, den Sinn von Tabus und das Sakrale am Sex
Jacques Derridas Lektüre der philosophischen Freundschafts- und Politiktraktate ist im Grunde genommen eine lange Fußnote zu einem problematischen Satz des Aristoteles. Wie es sein Ausgangspunkt nahe legt, beschränkt er sich auf die immanente Analyse der abendländischen Höhenkammliteratur
Schleefkunst heißt, dass Zeigendes und Gezeigtes zusammenfallen. Schleefkunst heißt aber auch, dass im Pathetischen tückisch defätistische Botschaften gefunkt werden. Diesmal leider konzertant. Im Deutschen Theater Berlin inszeniert Einar Schleef seine Collage zum November 1918: „Verratenes Volk“
Wenn liebevolle Blicke einzig dem Begehren und seiner beharrlichen Nutzlosigkeit dienen und die Systemtheorie alles in allem zu staatsmännisch auftritt: Warum Niklas Luhmann über die Liebe schreibt und Marcel Proust vergisst
Politikmodelle im Popzirkus: Chumbawamba agitieren im Mainstream, die Asian Dub Foundation setzt auf Subversion durch Sound.Beide wollen eine Gegenöffentlichkeit zu Cool Britannia schaffen. Doch die Welt ist nicht mehr dieselbe nach dem kommerziellen Erfolg
Mit 60 Jahren endlich Mensch sein: Der Jazzer Herbie Hancock über Musik als Ausdruck des Lebens und seine Lehrjahre mit Miles Davis, über Improvisationsdialoge via Internet, sein etwas anderes Tribut-Album „Gershwin’s World“ und die Fallen des Neotraditionalismus
Verflüssigung der Formen, Regression des Wohnens: In Weil am Rhein widmet sich eine Retrospektive dem Werk des Dänen Verner Panton, einem der einflussreichsten Designer der 60er