WESTBALKAN Am Mittwoch präsentiert die EU ihren Fortschrittsbericht zum Kosovo. Der dürfte zum Missfallen lokaler Politiker kritisch ausfallen. Beim Kampf gegen organisierte Kriminalität und Korruption hapert es noch. EU-Mission hilft beim Aufbau des Rechtsstaates
WESTBALKAN Bürger Serbiens, Mazedoniens und Montenegros sollen visafrei in die EU einreisen können. Für Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Albanien gilt das jedoch nicht
Die direkten Bürgermeisterwahlen in Kroatien, Bosnien und andernorts hat dafür gesorgt, dass unabhängige Kandidaten die nationalistischen Parteien erfolgreich herausfordern können.
US-Vizepräsident Biden ist zu Gesprächen nach Bosnien und Herzegowina, Serbien und in den Kosovo gereist. Dort sind die Erwartungen an die neue US-Regierung hoch.
Mazedoniens Außenminister Milososki hält sein Land für die Beitrittsverhandlungen mit der EU vorbereitet. Doch der Namensstreit mit Griechenland belastet die Beziehungen.
Die EU hätte in den 90ern die Kooperationsbereitschaft Russlands unter Jelzin nützen müssen, sagt Christian Schwarz-Schilling. Der Balkan profitiere aber von den Ereignissen in Georgien.
Auf dem Balkan geht es darum, Selbstkritik zu fördern, sagt Patrick Schmelzer. Wenn Extremisten sich aber entscheiden, Konflikte anzuheizen, sei der Friedensdienst hilflos.
In Serbien proeuropäisch zu sein bedeutet, die als Unrecht empfundene Unabhängigkeit des Kosovo zu akzeptieren - und die EU als Finanzquelle für Serbien zu akzeptieren.
Die EU will sich in einen wirtschaftlich und sicherheitstechnisch funktionierenden Kokon einhüllen - und scheitert. Auch Nicolas Sarkozys Mittelmeerunion ist falsch.
Aus der Unabhängigkeit des Kosovo entstehen schwerwiegende Probleme. Sie könnte als Präzedenzfall für andere Konflikte dienen. Das Völkerrecht droht beschädigt zu werden.
Russland verweigert dem Kosovo aus "prinzipiellen Gründen" die Unabhängigkeit, die USA verspricht sie ihm. Ohne eine UN-Resolution wird es keine Stablität in der Region geben.
Der Umbau zu einer funktionierenden Marktwirtschaft ist für viele Staaten Exjugoslawiens das größte Problem auf ihrem Weg in die EU. Kroatien fürchtet Probleme durch Beitritt Rumäniens und Bulgariens