Tiere, nicht Menschen: Während sich das Gefühl für soziale Verantwortung auf gehirnkranke Rinder und Kaninchen mit schwerer Kindheit verlagert, führt die biologisch unterfütterte Zivilisationskritik zu immer neuen Kontrollmechanismen
Niemand mag die moderne Landwirtschaft. Das hat nicht nur etwas mit Massentierhaltung und Pestiziden zu tun. Die Ausgrenzung der Landwirte hat historische Ursachen. Zugleich wird die agrarische Vergangenheit verkitscht
Die Schlächter dessen, was wir verzehren, sind unter uns. Darüber lässt J. M. Coetzee eine seiner Romanfiguren erschrecken. Unser Verhältnis zu den Tieren treibt den südafrikanischen Autor um
Die Landwirtschaft in Zeiten des Rinderwahnsinns: Die Seuchenangst ist da, doch die Politik ist weit. Eine Landpartie in Gummistiefeln zu ausgewählten Bauernhöfen in der nahen Umgebung von Berlin
In seinem neuen Film „Dr. T and the Women“ erzählt Robert Altman von einem Gynäkologen, den die Frauenleiden auch im Privatleben einholen. Der Dekonstrukteur amerikanischer Mythen im Gespräch über entmündigte Ehefrauen, depressiven Shoppingwahn und seinen Helden Richard Gere
Niemand weiß, wie Prionen funktionieren, und so fehlt nun bei BSE jede Vermittlung zwischen positiv getestetem Einzelfall und vermuteter Epidemie. Alle Annahmen haben nur hypothetischen Charakter
Auch die Bisonjagd der Indianer war massenhafte Tiervernichtung, sagt der Agrarsoziologe Franz Kromka. Der Mensch griff immer so weit in die Natur ein, wie es ihm seine Möglichkeiten erlaubten
Alte neue Angst: Die populäre Kinomythologie war der Genforschung stets weit voraus. Schon Rock Hudson hat Embryonen manipuliert, und aus Hitlers Zellen wurde eine ganze Naziarmee geklont
Brasilianischer Richter stoppt Bauarbeiten an südamerikanischer Wasserstraße. Die Folgen für die Umwelt seien nicht genügend untersucht worden. Schlecht für Sojaexporteure, gut für Feuchtgebiet
Apokalypse jetzt und später: Versicherungen sehen die „Grenze der Versicherbarkeit“ gekommen, die Klimaforscher reden von „Anpassung“, und Michel Houellebecq findet das Leben fast schon schön