Der Spirit, die Vibes, die Weisheit: Die MCs Tolga und D-Flame sind Pioniere der wachsenden Reggae-Szene in Deutschland. Auf voller LP-Länge vermitteln sie nun, auf Deutsch und Patois, was sie bei ihren Aufenthalten in Jamaika erfahren haben
Alles auf Absprung: Die Kammerspiele unter Dieter Dorn gehen mit der Uraufführung von Theresia Walsers „So wild ist es in unseren Wäldern schon lange nicht mehr“ in die letzte Spielzeit. Auch sonst schläft das Münchner Theater munter vor sich hin
Im mitteldeutschen Dorf Röcken wurde 1844 Friedrich Nietzsche geboren, hier findet sich auch sein Grab. In der DDR nur von echten Fans des Philosophen besucht, erlebt die Gemeinde heute einen Aufschwung als literarischer Pilgerort. Streit gibt es auch – um das Nietzsche-Denkmal „Röckener Bacchanal“
Mit Michel Foucault gegen den Neoliberalismus: Governmentality Studies untersuchen Regierungstechniken in postsozialen Verhältnissen und erklären den Staat zum bloßen Effekt. Eine erste deutsche Anthologie zu der jungen Forschungsdisziplin
Im Cyberspace, sagt man, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Doch Vorsicht: Diese Freiheit ist in Gefahr. Mit Hochdruck wird an Identifizierungs- und Kontrolltechniken des Computernetzes gearbeitet. Das Unregulierte soll reguliert werdenvon LAWRENCE LESSIG
Wenige haben wie Torch die Geschichte des deutschen HipHop geprägt. Mit Advanced Chemistry begründete er das Gegenmodell zum Charts-Rap. Mit „Blauer Samt“ gibt er nun sein Major-Debüt – und verteidigt noch immer die Werte der HipHop-Solidargemeinschaft gegen die Industrierealität
Erst kommt der Sound, dann die Funkiness und am Ende eines arbeitsreichen Tages auch der Spaß: Mit seinem neuen Album „Rescate 137“ gemahnt der Techno-Veteran Cristian Vogel an die Ursprünge von Techno. „Man könnte meine Platte auch als Reaktion darauf sehen, was mit Techno passiert ist“
Im Kampf gegen den Rechtsextremismus heiligt der gute Zweck nicht alle Mittel. Die Demokratie muss sich im Notfall schützen, aber sie darf darüber nicht selbst zum autoritären Staat werden. Das ist ein Balanceakt, der sich immer schwieriger gestaltet
Von dem ausgedachten Volk der Khuza auf der „7 Hügel“-Ausstellung bis zu dem Potemkinschen Stadtleben der DDR: Der schöpferische Umgang mit der Wahrheit war schon immer kulturstiftend. Und bei genauerer Betrachtung erweisen sich viele Fakes als Plagiate – von anderen Fakes nämlich
Wenn Männer zu sehr löten: eine Reise durch die Arbeitsspeicher der Berliner Elektronikmusiker Pole, Arovane und Jan Jelinek. Der Knöpfchen drehende, Computer programmierende, eigenbrötlerische Bastler ist aber (fast) nur ein Klischee
Vom reinen Privatvergnügen hat es die Pornografie über das Fernsehen in den Kino-Mainstream geschafft. Ihre Nacktheit ist weder überhöht noch fetischistisch noch utopisch. Ernüchtert und verzweifelt zelebriert sie die totale Öffnung des Körpers. Über den post-pornografischen Blick im Kino
Happy Birthday, Rödelheim: Mit Wagenburgmentalität und engen Familienbanden hat der Rapper und Unternehmer Moses Pelham seine HipHop-Firma 3p zum Erfolgsmodell ausgebaut