Serbische HistorikerInnen mühen sich seit langem, eine kulturell und politisch gewachsene Feindschaft zwischen Albanern und Serben zu begründen – die angeblich schon seit dem frühen Mittelalter, seit der Schlacht auf dem Amselfeld (“Kosovo Polje“) währt. Die Fakten sprechen gegen diese These: Verfolgung im Kosovo war stets eine von muslimischen und anderen nichtchristlichen Bewohnern des Balkans ■ Von Rüdiger Rossig
Hat der jahrelange Besuch eines Kindergartens im Arbeiter-und- Bauern-Staat seelisch verheerende Spätfolgen? Hat der kollektive Gesang von Pionierliedern die Kinder hartnäckiger indoktriniert, als sich Westmenschen vorzustellen vermögen? Womöglich war alles ganz anders. Mecklenburgische Erfahrungen aus der Provinz, erzählt ■ von Andreas Hergeth
■ Wouter Basson war ein treuer Handlanger des Regimes und träumte von einer ethnischen Waffe, mit der die schwarze Bevölkerungsmehrheit selektiv unfruchtbar gemacht werden konnte
■ Ein "politisches Schwergewicht" wünscht sich der britische Premier Tony Blair an die Spitze der EU-Kommission. Daniel Cohn-Bendit sieht gar Helmut Kohl auf dem Sessel des Präsidenten
■ Gewerkschaftschef Herbert Mai will bei den Energiegesprächen mit am Tisch sitzen. 35.000 ÖTVler aber demonstrierten gegen den Konsens zum Ausstieg: „Umwelt schützen, Kernenergie nützen“
■ Die Umstände der Festnahme Abdullah Öcalans bringen Griechenlands Regierung mächtig ins Schwitzen. Alles deutet darauf hin, daß der griechische Geheimdienst EYP bei der „Betreuung“ des PKK-Chefs auf eigene Faust gehandelt hat
■ Zwanzig Jahre nachdem vietnamesische Truppen der Schreckensherrschaft der Roten Khmer (1975-1979) ein Ende machten, verspüren nur wenige Kambodschaner das Bedürfnis nach Abrechnung mit den Meistern der „killing fields“. Viele kennen die Roten Khmer nur aus Erzählungen oder als Tabu, an das sie aus Selbstschutz nicht zu rühren wagen.
Über zwanzig Millionen Menschen wurden 1918 ein Opfer der Spanischen Grippe. Selbst die Pest im Mittelalter tötete nicht so viele Menschen. Heute ist das Massensterben fast vergessen. Doch jederzeit könnte die Grippe uns wieder heimsuchen. Die Gesundheitspolitiker sind vorbereitet: Ein Alarmsystem der Weltgesundheitsorganisation WHO meldet jede Grippeinfektion, Katastrophenpläne sind überall ausgearbeitet. Ein Report ■ von Irene Meichsner
Deutschland vor sechzig Jahren. Die Nationalsozialisten zerstören jüdisches Eigentum, Synagogen brennen. Nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 fliehen viele Juden in die Niederlande. Dort, so hoffen sie, sind sie sicher vor Verfolgung. Tatsächlich aber läßt es das „arische Brudervolk“ nach der Besetzung an Kooperationsbereitschaft mit den Nazis nicht fehlen. Über Lebensgeschichten aus dem niederländischen Grenzdorf Arcen ■ Henk Raijer
■ In mehreren lateinamerikanischen Ländern ist die Polizei während der letzten Jahre immer gewalttätiger geworden. Bei Festnahmen in den Armenvierteln der Metropolen wird nicht lange gefackelt, in Rio de Janeiro etwa kommen inzwischen auf jeden Verletzten drei Tote. Gefördert wird die Brutalität der Beamten durch „Tapferkeitsprämien“, mit denen sie ihr Salär aufbessern.