Die „Neue Rottweiler Zeitung“ feiert Geburtstag. Gegründet 2004, weil die Lokalpresse den Landkreis nicht mehr bediente, ist sie eine der ersten Widerständigen gegen die Pressekonzentration hierzulande. Am Samstag wurde die NRWZ 20. Kontext-Mitgründer Josef-Otto Freudenreich hielt die Laudatio.
Im Wahlprogramm der baden-württembergischen Grünen hieß es 2021: „Wir stehen für den Vorrang inklusiver Beschulung.“ Die Realität sieht anders aus: Der Plan, Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam zu unterrichten, kommt in den aktuellen Bildungskompromissen überhauptnicht mehr vor.
Große Verlage sparen ihre RedakteurInnen weg, die demokratische Aufgabe des Journalismus droht auf der Strecke zu bleiben. Ein Gespräch mit Stephanie Reuter, Geschäftsführerin der Rudolf Augstein Stiftung, über die Förderung des gemeinnützigen Journalismus und das Aufwachen der Politik.
Der Brandbrief an den Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH), Christian Wegner, zeigt, wie Pressehäuser heute ticken. Zum Schaden von Beschäftigten, LeserInnen – und einer demokratischen Gesellschaft. Kontext veröffentlicht ihn in vollem Umfang, auch seines exemplarischen Charakters wegen.
Fünf Landräte schreiben einen Brandbrief an den Medienkonzern SWMH – und keine Zeitung druckt ihn. Das große Verschweigen klappt aber nicht. Kontext berichtet weiter, die Kreisfürsten finden Unterstützer, das Pressehaus muss sprechen.
Die StZN erfinden sich wieder einmal neu. Statt Politik und Wirtschaft sind Liebe und Partnerschaft angesagt. Das braucht weniger Leute, wird mehr gelesen und ist die Zukunft im Netz. Zurück bleibt eine fassungslose Redaktion, die 55 Stellen verliert und fragt, wem hier die Tassen im Schrank fehlen.
Der Stellenabbau im Pressehaus lässt keinen kalt: Weder den OB aus Stuttgart, noch den aus Tübingen, die Kulturschaffenden genauso wenig wie GewerkschafterInnen oder Zeitungsforscher. Wir baten sie, an der öffentlichen Debatte mit einem Statement teilzunehmen. Es geht um mehr als um Rendite. Qualität der Medien und ihre Kontrollfunktion in einer Demokratie gehen alle an.
Überraschung: Die Verleger von badischen Zeitungen schießen gegen Mathias Döpfner, ihren obersten Lobbyisten. Dass sie sich dabei selbst über den Schellenkönig loben, ist weniger erstaunlich, macht sie aber auch nicht überzeugender. Eine Bestandsaufnahme.
Nahezu unbemerkt vollzieht sich im Badischen eine Pressekonzentration, die anderswo für Aufregung sorgen würde: Die „Badischen Neuesten Nachrichten“ (BNN) übernehmen das „Badische Tagblatt“ (BT) und alle scheinen zufrieden. Wie geht das?
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen, im baden-württembergischen Landtag stellen sie aber nur gut ein Viertel daer Abgeordneten. Und das wird sich mit der kommenden Wahl auch nicht groß ändern. WTF ist das für eine Volksvertretung?!
Lange hat sich die SWMH nicht an die „Süddeutsche Zeitung“ gewagt. Jetzt wird geholzt. Zehn Prozent der RedakteurInnen sollen gehen. Für die schwäbischen Sparfüchse war das Blatt schon immer zu üppig ausgestattet.