■ Kazuko Watanabe inszenierte in Leipzig die Uraufführung von Simone Schneiders „Ägypter“, ein Stück über die Fallstricke des praktisch angewandten Multikulturalismus
Ethik und Politik verschwinden in der Schweiz im immer größeren Bereich sozialer Transparenz. Nirgendwo bleiben Widersprüche, selbst der Fußball kennt keine verfeindeten Fans mehr. Auch wenn man es nicht wahrhaben will – dies ist europäische Avantgarde! ■ Von Tobi Müller
Beim Filmfest in Venedig geht es wie an einer mächtigen Tafel voller Speisen zu. Am Ende stellt sich nur noch eine Frage: Welche Köche tragen die Preise davon? ■ Von Brigitte Werneburg
Zwischen Bukarest und Nirgendwo: Tony Gatlifs „Gadjo Dilo“ erzählt um eine fiktive Geschichte herum den Alltag der Sinti und Roma in einem kleinen Dorf. Laiendarsteller spielen sich selbst ■ Von Alexander Remler
Wo fühlt sich Gott zu Hause? „Ivan und Abraham“ von Yolande Zauberman ist ein Buddy-Movie, das mit der Ikonographie des jiddischen Kinos der dreißiger Jahre experimentiert ■ Von Anke Westphal
Veränderungen, die wie neue Schuhe drücken: Tagebuch einer herbstlichen Reise nach Mazedonien, Albanien, in den Kosovo und die Wojwodina ■ Von Milena Mahon
Allzu verständliche Zeichen der Fremdheit: Das Roma-Theater Pralipe aus Mühlheim/Ruhr und das Schloßtheater Moers zeigen „Die Bakchen“ des Euripides als Lehrstück über die rächende Wiederkehr des Verdrängten ■ Von Gerhard Preußer
Daniel Goldhagen stellte sich bei seinem Deutschlandbesuch in Hamburg und Berlin der Kritik an seinem Buch „Hitlers willige Vollstrecker“ ■ Von Christian Semler
Vom österreichischen Rechtspopulismus ins Exil getrieben: Elfriede Jelineks szenischer Wutausbruch „Stecken, Stab und Stangl“ wurde in Wien abgesetzt und jetzt am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt ■ Von Kai Voigtländer
Die Liberalisierung der Öffnungszeiten in Spanien bedroht die kleinen Geschäfte / Riesige Einkaufszentren auf der grünen Wiese boomen ■ Aus Madrid Reiner Wandler
■ Ist das Berliner Holocaust-Denkmal nichts als Materialschlacht? Ein Gespräch mit Renata Stih und Frieder Schnock, die eine Buslinie zum Gedenken vorschlagen