Wir haben Visionen und wir gehen – hallo, Helmut Schmidt! – nicht zum Arzt. Wie sagte schon der Zukunftsforscher Robert Jungk? „Das Morgen ist schon im Heute vorhanden, aber es maskiert sich noch als harmlos, es tarnt und entlarvt sich hinter dem Gewohnten.“ Wir von der Kontext:Wochenzeitung haben das Gewohnte in brutalstmöglicher investigativer Recherche entlarvt. Da wir dafür bekannt sind, über den Stuttgarter Kesselrand zu schauen, haben wir bei unseren Jahresend-Visionen unseren Blick weit schweifen lassen: in die Welt (des Kapitalismus), nach Deutschland (Buprä auf Probe), Baden-Württemberg (kleiner Nils ganz groß) und nach Stuttgart (Schuster heiliggesprochen)
Ist die Christenheit noch zu retten? In schöner Regelmäßigkeit feiert sie „alle Jahre wieder“ die Geburt eines Kindes, in dem seine Community den Messias, den Retter zu erkennen glaubt. Geboren in einem Stall bei Bethlehem, die Eltern arme Schlucker. Das war damals schon schwer zu vermitteln und erforderte eine schnelle Eingreif-truppe in Gestalt himmlischer Heerscharen, die den Hirten die Botschaft der Heiligen Nacht eindrucksvoll zu überbringen hatten: „Christ, der Retter ist da …“ Eine Weihnachtspredigt
Es muss schon eine Villa am Genfer See sein und ein Maserati dazu. Darunter geht es bei den jungen Bankern nicht. Das sagt kein Occupier, sondern ein renommierter Fachmann, der Banken berät. Im Kontext-Interview erklärt der Wirtschaftsprofessor Bernd Nolte, warum den Gelddealern die Realität „völlig egal“ ist und warum er den Protest der Straße teilt. Eine Bank sei nicht Borgia, sagt er, und die Geburtstagsparty von Kanzlerin Merkel mit den Ackermännern ein „absoluter Frevel“
Merkel und Erdogan würdigen die "Gastarbeiter" der ersten Stunde. Zuvor hatte der türkische Premier die deutsche Politik kritisiert und Europa Mitschuld an PKK-Gewalt gegeben.
Die reichen Amerikaner sollen zur Kasse gebeten werden. Im Kampf gegen das enorme Haushaltsdefizit will Präsident Obama eine sogenannte "Buffett-Steuer" einführen.
Die Polizei hat zwei Männer festgenommen, die einen Anschlag vorbereitet haben sollen. Eine Verbindung zu einer terroristischen Vereinigung sehen die Ermittler nicht.
Die Träger von Integrationskursen bekommen nur 2,35 Euro je Teilnehmerstunde. Die Kürzung der Zuschüsse für Kinderbetreuung ist besonders spürbar, kritisiert Ayla Ertürk.
Investitionen vor allem in die Missbrauchs-Aufklärung von ErzieherInnen tun not, sagt das frühere Heimkind Djurovic. Heimkinder kommen häufig aus einfachen Verhältnissen.
Laut einer Studie gab es in 70 Prozent der Heime für Kinder Verdachtsfälle von sexueller Gewalt. Die Formen reichen von verbalen Übergriffen bis hin zur Penetration.
Stets charmant zu Medien und Mächtigen: Kirsten Fehrs ist die neue Bischöfin für Hamburg und Lübeck. Sie selbst verkauft sich als arbeitseifrige Dienerin der Kirche.
Max Herre kennt Brüche und Aufbrüche. „Les die Scherben von gestern auf / und merk, sie gehen nicht mehr zusammen“, heißt es in seinem Song „Scherben“. Beim Gipfelgespräch auf dem Monte Scherbelino ließ der Ex-Stuttgarter Rapper mit den 1,5 Millionen Kubikmetern Schutt aus dem Zweiten Weltkrieg unter den Füßen die Gedanken schweifen: von der Liebe in den Zeiten des Kapitalismus bis hin zum „Aufständle“ um den Stuttgarter Bahnhof
Im sizilianischen Catania wirbt Ikea mit einem Plakat, auf dem zwei Männer Händchen halten. Das reicht, um Familienstaatssekretär Carlo Giovanardi aus der Fassung zu bringen.