Wieder einmal kommt es bei einem Großprojekt zu einer Fehlkalkulation. Scheitert Stuttgart 21 jetzt, steht die Stadt ohne Plan zur Neuordnung ihres Bahnverkehrs da.
Die Debatte um die "neuen Väter" rüttelt nicht an ungerechten Arbeitsverhältnissen. Sondern schützt die Privilegien der Mittelschicht. Das erklärt auch den Hype um sie.
Über das chinesische Programm der Deutschen Welle tobt dieser Tage ein heftiger Streit. Er ist symptomatisch für das Verhältnis vieler deutscher Medien zur Volksrepublik.
Der neue Gesundheitsfonds ist unsolidarisch. Er schont die Arbeitgeber und belastet die Arbeitnehmer. Die Kassen werden um die Gesunden und Wohlhabenden konkurrieren.
"Neue Atheisten" wie Richard Dawkins und eine plumpe "Islamkritik" liegen im Trend. Doch wer Religionen pauschal verdammt, der hat die Aufklärung nur halb verstanden.
Eine zweite große Emanzipationsbewegung hat die südamerikanischen Staaten erfasst, sie lösen sich von den USA. Doch diese reagieren darauf nur mit den Rezepten des Kalten Krieges.
Gabriel konnte sich bei setzt sich beim Streit um Emissionszertifikate für neue Kohlekraftwerke gegen Glos und die Industrie durch. Das ist gut - kann aber nur ein erster Schritt sein.
Steinmeier und Müntefering sind nicht die Retter der SPD - sondern das Krisensymptom ihrer Partei. In Zeiten des Abschwungs verkünden sie eine vage Aufschwungsrhetorik
Der Unionsplan, Großfamilien stärker zu fördern, kommt zwar kinderreichen Migrantenfamilien zu gute - hilft aber armutsgefährdeten Alleinerziehern meist nur wenig.
Ein Niedriglohn verrät stets, wie eine Gesellschaft über die betroffene Berufsgruppe denkt: Tagesmütter werden offenbar schon fast verachtet. Das ist sehr seltsam.
Der Bundesfinanzminister hat eine originelle und zwingende Idee: Er will die Besserverdienenden zahlen lassen. Schade nur, dass die Ärmsten davon nicht profitieren.