Karin Bürkle lebt einen spannenden Spagat: Sie arbeitet als Müllverbrennungs-Ingenieurin in Hamburg und gibt nebenbei Bauchmassagen. Sonst würde sie die männerdominierte Macht- und Technikwelt nicht lange aushalten.
DIE TRAUERREDNERIN Sie liebt lebendige Farben: Rot, Grün, Blau. Bei der Arbeit trägt Katrin Schell aber Schwarz. Mehrmals in der Woche steht sie an Gräbern und spricht über Menschen, die sie nie kennen gelernt hat
Wenn in den letzten dreißig Jahren der Eindruck entstehen konnte, in Bremen gehe man etwas besser mit Minderheiten um als in anderen Teilen der Republik - dann liegt das auch an Helmut Hafner in seiner Rathaus-Dachkammer.
DIE SINGER-SONGWRITERIN Kat Frankie kam vor acht Jahren aus Sydney nach Deutschland und ist in der Musikszene längst kein Geheimtipp mehr. Die 34-Jährige hat ihr eigenes Label gegründet und gerade ihr drittes Album veröffentlicht, das sie auch selbst produziert hat und am Mittwoch in Neukölln vorstellt. Ein Gespräch über Ehrgeiz, Sehnsucht, Heiratsanträge – und über das Nichtstun in Berlin
Holm Friebe hat mit seinem Buch „Wir nennen es Arbeit“ 2006 die intellektuellen Grundlagen für die Digitale Boheme geschaffen. Wie denkt er heute darüber?
Nie hätte der 31-jährige Nermin Sali als Schüler gewagt, von einem akademischen Beruf zu träumen. Für den Angehörigen einer mazedonischen Gastarbeiterfamilie war klar, später auch unten ins Räderwerk zu treten.
Der Illusionist Yadegar Asisi lässt lange versunkene Städte wiederauferstehen: in Berlin zuerst das antike Pergamon, nun Kreuzberg zu Mauerzeiten. Mit viel Liebe zum Detail und modernster Digitaltechnik montiert er begehbare Panoramen. Der 57-Jährige greift dabei gern auf Persönliches zurück. „Meine Erinnerung“, sagt er, „ist sehr lebendig“
Berlin lockt als Großstadt mit Freiheiten, aber viele Zugezogene etablieren lieber kleinstädtische Strukturen. Ein Gespräch mit Judith Finsterbusch, die eine Boutique für Ökomode betreibt.
Ali Güngörmüs ist weltweit der einzige Sternekoch mit türkischen Wurzeln. Seit 2005 betreibt er in Hamburg, an der Elbe, das Restaurant "Le Canard Nouveau".
DIE RESTAURATORIN Gisela Harich mistete gerade den Schweinestall aus, als sie als Jugendliche erstmals von Fotografie hörte. Der Arbeit mit Bildern widmete sie ihr Leben: Als Kameraassistentin war sie dabei, als in der DDR das Farbfernsehen ausprobiert wurde. Und entschied sich schließlich, Fotos zu restaurieren. Heute ist Harich selbstständig – und reist auch mal nach Thailand, um das Antlitz toter Könige wiederherzurichten
Brigitte Fronzek wollte Spitzenkandidatin der SPD Schleswig-Holstein werden und scheiterte. Ein Gespräch über demütigende E-Mails, deprimierende Abstimmungen und ihre Arbeit in der Stadtverwaltung.
Bereits in der DDR arbeitete Hans-Jürgen Heinicke als Antiquitätenhändler. Auch heute hat er viel mit Gegenständen von Menschen zu tun, die nicht mehr leben: Er räumt ihre Wohnungen aus.