„Es gibt stets etwas in uns, das gegen etwas anderes in uns kämpft“: Im dritten Band der Schriften und Reden Michel Foucaults kann man ihm beim Denken zusehen – und beim Erfinden jener Schlüsselwörter, ohne die heute in der Ära der Ich-AGs kein sozialphilosophischer Diskurs mehr auskommt
Vor vierzig Jahren verfasste der ägyptische Denker Sayyid Qutb „Meilensteine“, eines der philosophischen Urdokumente des islamistischen Terrorismus. Seine Doktrin überrascht durch das antiautoritäre Freiheitspathos, mit der sie sich als Alternative zu Kommerz, Götzendienst und innerer Leere präsentiert
Schriften zu Zeitschriften: Die Zeitschrift „Lettre“ bleibt sich trotz Relaunch treu. In der neuen Ausgabe streiten Jean Baudrillard und Jacques Derrida über den Irakkrieg
Unter den Globalisierungskritikern blühe der Antisemitismus – so lautet die neue Mär, die man sich im Debattenzirkus erzählt. Klingt spannend, ist allerdings blanker Unsinn
Sind die Muslime die neuen Deutschen? Matthias Küntzel hat beeindruckendes Material und krause Theorien über den islamischen Antisemitismus zu einer Studie verrührt. Doch so problematisch die theoretische Perspektive des Autors ist, so lesenswert ist seine präzise Darstellung des Problems
Ein Imperium kann sich nicht auf Macht, sondern nur auf Ideen und Ideologien gründen: Michael Walzer empfiehlt heutigen und künftigen US-Präsidenten, Gramsci zu lesen
Das US-Imperium ist dem Römischen Reich sehr ähnlich. Aber ist die Epoche der Globalisierung mit dieser hergebrachten Sorte Macht überhaupt verträglich? Eher schon ist das Imperium Americanum die Verkörperung der modernen Globalisierung
Kapitalismuskritik? Diese Freiheit nehm ich mir! Denn die Abscheu gegen den Kapitalismus ist dessen nobelstes Produkt. Zweifellos lebt es sich schön in der Marktwirtschaft. Am schönsten allerdings da, wo ihre Prinzipien außer Kraft gesetzt sind