Alle reden über den Mietendeckel – gerät darüber die Enteignungsdebatte jetzt in Vergessenheit? Was auf jeden Fall weitergehen muss: die Aufarbeitung der „Kentler-Experimente“, auch wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen nun einstellt. Und in puncto Neutralitätsgesetz braucht es endlich eine verbindliche Rechtsprechung
Eine Schlappe für den Konzern Deutsche Wohnen: Drei hart umkämpfte Blöcke in der Karl-Marx-Allee werden von einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft übernommen. Der Mieterverein legt ein eigenes Modell für den Berliner Mietendeckel vor. Und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg will mit mobilen Gastronomieangeboten die Attraktivität des Görlitzer Parks steigern.
Beim Theatertreffen war wieder die Bestenlese beim Bühnengeschehen zu sehen, in Brandenburg hat das Oberverwaltungsgericht pro Ökosystem Wald, aber deswegen nicht unbedingt für die Bäume entschieden, während in Berlin mit einer neuen Mietergenossenschaft ein weiterer Player auf dem Wohnungsmarkt mitmischen kann
Das Geschäft, es läuft für die Deutsche Wohnen: Aber trotzdem oder gerade deswegen kommt der Immobilienriese nicht aus den Schlagzeilen, während aus dem Geschäft von Germania die Luft raus ist – der Berliner Billigflieger ist pleite. Und Hertha scheitert im Pokal, wieder einmal
Die Schließung des Hangars am Tempelhofer Feld für Geflüchtete führt nur zu einer weiteren schlechten Zwischenlösung. Auf das Kräftemessen zwischen Bezirk, Senat und der Deutschen Wohnen schaut inzwischen das ganze Land. Zwischen Glühwein- und Bratwurststand wurde am Breitscheidplatz des Attentats von vor zwei Jahren gedacht. Obdachlose zeigen, dass sie für ihre Rechte zu kämpfen verstehen
Erneut sollen Polizisten Flüchtlinge misshandelt haben, als sie sie zur Ausreise zwangen. Die CDU schlägt vor, Autos nachts auf Supermarkt-Parkplätzen zu stationieren. Der ehemalige Leiter der DDR-Gedenkstätte Hohenschönhausen war kurz zurück an seinem Arbeitsplatz, bevor er zum zweiten Mal rausflog. Am Spreeufer versucht der Holzmarkt, wenigstens noch die letzte Ecke seines Eckwerk-Plans zu retten
Zwei schlafende Obdachlose werden angezündet – der Aufschrei ist groß. Die Terminvergabe in den Bürgerämtern soll endlich, endlich besser klappen. Das Dragonerareal ist wieder mal in den Schlagzeilen. Und der Sommer in der Stadt ist dieses Jahr ein ernsthaftes Thema
„Kriminalitätsbelastete Orte“ – das klingt auch sprachlich nach Ungetümen, und von denen zählt man nun in der Stadt zwei weniger, der selbsternannte „Volkslehrer“ ist weiter ein Fall fürs Gericht, neue Vorschläge für eine Verwaltungsreform zur Stärkung des Senats liegen vor, und beim Torstraßen-Festival hat man die Zukunft von Pop gesehen: Sie ist weiblich
Nach Ausschreitungen seiner Fans beim Landespokalfinale gegen Cottbus hat der als links geltende SV Babelsberg ein Problem. Die Hausbesetzungen vom vergangenen Wochenende befeuern die Debatte über die Wohnungsnot – gut so! Was hat die SPD nur plötzlich gegen das Mobilitätsgesetz? Und: „Teile und herrsche“ lautet offenbar das Rezept des künftigen Generalintendanten des Humboldt Forums, Hartmut Dorgerloh.
DAS BLEIBT VON DER WOCHE Die Volksbühne ist nicht mehr besetzt, die Koalition offenbart nach der Tegel-Niederlage ein zweifelhaftes Verständnis von Demokratie, Zehntausende Briefwähler ärgern sich über eine verlorene Stimme, und Michael Müller kann keine Flughäfen
Das bleibt von der Woche Auf der Schlosskuppel konkurriert Zweifel mit Nächstenliebe, Abschiebung dient jetzt als Schutz vor Prostitution, berufsmäßige Antirassisten kolonialisieren uns, und beim Karneval der Kulturen sieht man nun auch Maschinenpistolen
Latin Rap Die Soziologin, Aktivistin und Rapperin Rebeca Lane setzt sich in Guatemala für Frauenrechte und die Aufarbeitung des Bürgerkriegs ein. Nicht allen gefällt das
Das bleibt von der Woche Der Volksentscheid über den Flughafen Tegel kommt, Beamte der Polizei und Justiz fühlen sich zur AfD hingezogen, ein Fall von Antisemitismus sorgt für Schlagzeilen, und in Berlin wird für das Verfassungsreferendum in der Türkei geworben – aber auch dagegen protestiert
Warum sie meist gegen Massentierhaltung kämpfen, aber nun auch gegen die wachsende Wolfspopulation, erklärt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.
Das bleibt von der Woche Der Schwarzmarkt für die Wohnungsvermittlung an Flüchtlinge blüht, das Berliner Landgericht verurteilt Rolf Z. wegen Mordes, Pankower Eltern kämpfen auch für die Arbeitsrechte von ErzieherInnen, und Judith Hermann findet ihre Erzählungen gar nicht so düster
Das bleibt von der Woche Mitten durch Berlin brettern sinnfrei elektrische Rennautos, der Eröffnungstermin unseres Lieblingsflughafens wackelt mal wieder gewaltig, Roma dürfen das für ihre Vorfahren errichtete Denkmal nicht besetzen, und Behindertenvertreter kritisieren die geplante neue Bauordnung
Das bleibt von der Woche Hertha BSC wünscht sich ein neues Stadion, der ADFC unterstützt künftig die Radler, der Terror in Brüssel ist auch in Berlin zu spüren, und in Kreuzberg diskutieren Bewohner über das einzig wahre Fest am 1. Mai