Zwei Wochen vor den russischen Parlamentswahlen liegen die Kommunisten vorn. Der ehemalige stellvertretende Leiter der Propagandaabteilung des ZK der KPdSU, Genadi Sjuganow, fühlt sich als sicherer Sieger ■ Von Barbara Oertel
Als Ex-Diktator Roh Tae Woo schluchzend zugab, er habe über 900 Millionen Mark beiseite geschafft, entbrannte der Zorn der SüdkoreanerInnen. Doch Regierung und Wirtschaft fürchten die Aufklärung der Affäre ■ Aus Seoul Simon Schenk
In Polen ist die Polarisierung „Antikommunisten gegen Kommunisten“ noch nicht überwunden. Dies zeigt der Präsidentenwahlkampf ■ Aus Warschau Ruth Henning
Heute will der IWF mit Algerien ein umfassendes Reformprogramm vereinbaren und die algerische Nomenklatura in neue Zeiten hinüberretten / Erfolgreich hatte die Regierung den islamistischen Teufel an die Wand gemalt ■ Von Dominic Johnson
Warum hat José María Aznar etwas geschafft, was vor wenigen Jahren noch kaum einer vorausgesagt hätte – der nach der Franco-Diktatur diskreditierten spanischen Rechten zu einer neuen Blüte zu verhelfen? ■ Aus Madrid Reiner Wandler
■ Nach 13 Jahren an der Regierung müssen Spaniens Sozialisten fürchten, bald in der Opposition zu sein / Bei Regional- und Kommunalwahlen Ende des Monats wird mit einem Sieg der Konservativen gerechnet
Bündnis 90/Die Grünen fordern umfassende Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung. Sie setzen auf Prävention und sind gegen Lauschangriffe. Beamte sollen rotieren, um Schmiergeldzahlungen vorzubeugen, Abgeordneten- bestechung soll strafbar werden ■ Von Wolfgang Gast
■ Thomas Krüger, SPD-Mitglied im Bundestags-Innenausschuß, zu Korruption und Bestechlichkeit / Transparenz und Aufklärung sollten Leitlinie der Bekämpfung sein
In den USA wird über die künftige Außenpolitik gestritten / Republikaner fordern Abkehr vom „Globalismus“ / Desillusionierung nach Hoffnungen auf eine neue Ära des Multilateralismus / Der Fall Somalia ■ Aus Washington Andrea Böhm
In einer entlegenen Ecke Europas, zwischen Moldova und der Ukraine, hält sich ein letztes kleines Stück Kommunismus: Transnistrien, Hort offizieller Nostalgie und privater Verzweiflung ■ Von Keno Verseck
Wie konnte ein Medienmogul à la Berlusconi an die Macht kommen? Anatomie einer in den westlichen Demokratien bisher beispiellos gebliebenen „Telekratie“ ■ Von Ekkehart Krippendorff
Die Regierung benimmt sich „unbritisch“, und das Königshaus versinkt im Psychodrama. Die gewohnte Gleichsetzung von Schein und Sein funktioniert nicht mehr, der britische Staat steckt in einer Vertrauenskrise ■ Aus London Dominic Johnson
Alle Versuche, im Herbst 89 die Staatssicherheit der DDR zu retten, scheiterten. Unter dem Druck der Bewegung entschied sich die Führung des Geheimdienstes nicht für den Gegenangriff, sondern für den geordneten Rückzug ■ Von Guntolf Herzberg
Wo Korruption selbstverständlich ist, können Wirtschaftsreformen nicht durch Appelle an die Vernunft durchgesetzt werden. Venezuelas Präsident Caldera versteckt daher seine Reformen hinter seinem Image als Volkstribun ■ Aus Caracas Ralf Leonhard
■ In Zaire herrscht seit fast dreißig Jahren Präsident Mobutu - und wenn es nach ihm geht, soll es auch so bleiben / Die Forderung nach mehr Demokratie wird lauter / Regierungschef Kengo hat ebenfalls Problem