Anfang der achtziger Jahre versprach Helmut Kohl die geistig-moralische Wende; der Werteverfall ward entdeckt. Und seit sich die gesamtdeutsche Jugend nach der Wiedervereinigung bereit erklärte, keine Perspektiven mehr zu sehen, scheint die Zeit reif, antiautoritäre Erziehungskonzepte zu bekämpfen. – Die harte Hand bringt uns keinen Schritt weiter, meint ■ Barbara Junge
Gremien des Bundesrats haben „verfassungs- und völkerrechtliche Bedenken“ gegen Verschärfung des Ausländerrechts. Der Gesetzentwurf soll nun in den Vermittlungsausschuß ■ Von Vera Gaserow
Bundesregierung legt UNO Bericht zur Lage der Menschenrechte im vereinten Deutschland vor und zieht darin eine durchweg positive Bilanz. Rückgang bei fremdenfeindlichen Taten ■ Aus Genf Andreas Zumach
Die Trebbiner sind geschockt – zwei Neonazi-Überfälle in einer Woche. Sie wehren sich gegen den Vorwurf, ausländerfeindlich zu sein. Doch rechte Skins gibt es seit Jahren in der Kleinstadt ■ Aus Trebbin Jens Rübsam
AsylbewerberInnen in Lübeck wollen nicht glauben, daß einer von ihnen den Brand gelegt hat, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen. Zweifel, aber auch Erleichterung bei Deutschen ■ Aus Lübeck Jan Feddersen
■ Zwölf ehemalige KZ-Häftlinge besuchen fast 50 Jahre nach ihrer Befreiung zum ersten Mal den Ort des Alptraums: Das KZ-Arbeitslager im Salzschacht Beendorf war in der DDR für Ausländer tabu
In Berlin luden am Wochenende Handzettel zur Party in die Gaskammern des ehemaligen KZs Sachsenhausen ein / Deutsche sollten zum Nachdenken animiert werden ■ Aus Berlin Annette Rogalla
Zum Jahrestag der Pogromnacht von 1938 hielt Rita Süssmuth gestern ein entschiedenes Plädoyerfür das Erinnern / Gewerkschaften warnten vor zunehmender Fremdenfeindlichkeit ■ Aus Bonn Hans Monath
HBV-Gewerkschaftstag beginnt mit prasselnder Kritik an den Reform-„Sandkastenspielen“ des Vorstands/ Geschäftsbericht als Videoclip ein Flop ■ Aus Mainz Klaus-Peter Klingelschmitt