Elke Brüns’ Analyse des Wenderomans erinnert an die heftigen Debatten, als die Literatur die gespaltene Nation einigen sollte, und bietet einen neuen Blick auf sie. Sie erklärt, warum Biederkeit, Konventionalität und Deutschtümelei unvermeidbar sind, wenn Literatur das „nation-building“ besorgen soll
Der Akademie der Künste war Günter Grass’ Waffen-SS-Bekenntnis Anlass, um in geladener Runde nach Jugendsünden zu fragen. Doch dort erinnerte man nur Anekdoten, nicht Konflikte oder Ambivalenzen
Zwischen großem Wosinn und kleinem Wahnsinn: In zwei Wochen sollte der Dichter Oskar Pastior den Georg-Büchner-Preis erhalten, kurz vor seinem 79. Geburtstag ist er nun in Frankfurt verstorben
Die Geschichte dreier junger britischer Muslime aus einem Stadtteil von Birmingham: Michael Winterbottoms und Mat Whitecross’ halbdokumentarischer Film „The Road to Guantánamo“
Nach dem Sieg im WM-Finale feiern die Fans der Italiener siegestrunken in der City West. Die Anhänger der Franzosen hingegen versinken in Trauer – vor allem über den Ausraster von Zidane
Schriften zu Zeitschriften: Christoph Türcke bezweifelt in „Literaturen“ die Entzauberung der westlichen Konsumwelt, Slavoj Žižek vollzieht in „Lettre“ die Unruhen bei Paris nach
Mitten aus einem Erdbebengebiet: In „Gezeiten“ versucht Sasha Waltz an der Berliner Schaubühne unser Mitgefühl zu agitieren. Doch das Thema der Katastrophe wird ihr zur Falle – über weite Strecken verliert sich das Stück genau in den aufgeregten Bildern, hinter die es eigentlich vordringen wollte