Dem Bosnier Semezdin Mehmedinovic ist mit „Sarajevo Blues“ ein erstaunlicher Band aus Comics und Erzählungen zum Krieg gelungen. Fragmente reihen sich wie Standbilder eines Dokumentarfilms
Sozialrevolutionäres Pathos, unbedingter Wille zum Neuanfang – all das bietet das neue Leitungsteam der legendären Berliner Schaubühne. Mit der Uraufführung von Sasha Waltz' Choreographie „Körper“ findet heute die Wiedereröffnung statt ■ Von Christiane Kühl
Der hoch dotierte „Gerd-Bucerius-Preis für die junge Presse in Osteuropa“ geht an den weißrussischen „Brester Kurier“ – auf Betreiben der OSZE ■ Von Barbara Oertel
George Lucas setzt mit „Episode I“ als Vorgeschichte seiner Star-Wars-Trilogie auf den Mythos, den das Fantasy-Märchen in den siebziger Jahren losgetreten hat. Manchmal erinnert der Mummenschanz an die Passionsspiele in Oberammergau ■ Von Harald Fricke
Der in der Sowjetunion verbotene Schriftsteller Anatoli Asolski schreibt Bücher über das Heldentum des sowjetischen Alltagslebens. In Russland wird er als Jahrhundertentdeckung gefeiert. Heute erscheint endlich sein erster Roman auf Deutsch ■ Von Wladimir Kaminer
Diese Jugend ist nun mal in sich und das Chaos vernarrt. Denn diese Generation hat sich ganz unverkrampft mit dem Kapitalismus ausgesöhnt: Eine Rundfunkreportage über die Love Parade des Jahres 1995 ■ Von Günter Grass
Ein Vernichtungsfeldzug gegen die DDR-Kunst oder doch bloß Dilettantismus? Eine Podiumsdiskussion zur umstrittenen Ausstellung in Weimar ■ Von Fritz von Klinggräff
Geschlagen zieht die Gegenkultur nach Haus, meint Poptheoretiker Diedrich Diederichsen. Sein jüngstes Buch „Der lange Weg nach Mitte“ ist ein Abgesang auf die Popmusik als gesellschaftsverändernde Kraft. Im neuen Berlin soll alles zu Ende gegangen sein ■ Von Thomas Groß
Politischer Beharrungsstolz und trotzige Verzweiflung: Volker Braun wird 60 und legt einen neuen Gedichtband vor. In „Tumulus“ untersucht er den Untergang einer Epoche vom Grabhügel aus und spricht ohne Scham über den Kapitalismus ■ Von Michael Braun
Francesco Rosis „Die Atempause“: Wie Primo Levi von Auschwitz nach Turin zurückkehrte, wie der Zeitzeuge im Weg ist und wie sich die Rezeptionshaltungen diesseits und jenseits des Atlantiks unterscheiden ■ Von Brigitte Werneburg
Was wäre aus der KPD geworden, wenn...? Auf der Tagung der Rosa-Luxemburg-Gesellschaft in Berlin stellten die Forscher aus Ost und West auch die äußerste Frage. Schließlich gilt es nach dem langen Krieg der Fußnoten, sich in Ironie und Geduld zu üben ■ Von Christian Semler