Die Kicker Brasiliens, erfolgreichste Fußballnation aller Zeiten, erwerben ihr Können am Strand. Dort lernen sie in fußballerischer Hinsicht „alles im Überfluß“ (Günter Netzer). Toreschießen scheint ihnen weniger wichtig als filigranes Dribbling. Und der Doppelpaß. Er wurde garantiert zwischen Rio und Recife am Atlantik erfunden und zu einer Kunstform entwickelt. Eine Reportage aus dem Land, von dem viele wünschen, daß es das WM-Turnier in Frankreich gewinnt ■ Von Werner Paczian (Text) und Christophe Pillitz (Fotos)
Neubauviertel. Wer als Großstädter etwas auf sich hält, würde hier nicht tot übern Zaun hängen wollen. Die gesichtslose Stadt beklagten schon in den sechziger Jahren Philosophen und Architekten. Städtisches Leben spielt sich, wenn überhaupt, höchstens in gewachsenen Altbauvierteln ab, die Charme besitzen und Atmosphäre ausstrahlen. Dabei sind städtische Dichte und urbanes Miteinander nicht unbedingt auf alte Gründerzeitquartiere angewiesen. Auch mit Neubauten kann eine Stadt ein heimatliches Gesichterhalten. Das soll ein Modellprojekt in der Tübinger Südstadt beweisen. Dort entsteht derzeit das ambitionierteste städtebauliche Vorhaben der Republik. Auf einem sechzig Hektar großen, früheren Kasernengelände soll Urbanität in neuen Fassaden einen Platz erhalten. Das Ziel: eine richtige Mischung – sozial und baulich ■ Von Uwe Rada (Text) und
Die Kreisstadt Echterdingen-Leinfelden südlich von Stuttgart wehrt sich gegen den Messeneubau. Entschädigungssumme bisher nicht akzeptiert. Ministerpräsident Teufel droht Bauern mit Enteignung ■ Aus Stuttgart Heide Platen
■ Was wird aus dem ehemaligen KZ Flossenbürg? Auf einer Ideenwerkstatt plädiert Wolfgang Benz für Einbindung der Gedenkstätte in das öffentliche kulturelle und soziale Leben vor Ort
Auch die PDS leidet unter dem neuen Sog der SPD. Auf ihrem Parteitag am Wochenende will sie ihren oppositionellen und ostdeutschen Charakter stärken. Sie verabschiedet ihr Wahlprogramm und ein „Rostocker Manifest“ ■ Von Jens König
Die hessischen Grünen stecken vor ihrem heutigen Wahlparteitag in einer Krise. Die Skandale um die „Vettern- und Cousinenwirtschaft“ in grünen Ministerien sind noch lange nicht ausgestanden ■ Von Klaus-Peter Klingelschmitt
Bernhard Heisig, Maler: In der Nazizeit diente er in der Waffen-SS, später, in der DDR, gehörte er zu den SED-Getreuen. Darf er auch den Reichstag schmücken? ■ Aus Berlin Harald Fricke
■ Die Ankläger halten einen Beziehungskonflikt zwischen Klaus und Veronika Geyer für das Motiv des Pastors, der seine Frau getötet haben soll. Doch Freunde und Bekannte schildern die Ehe als komplexer
■ Grüne Spitzenpolitikerinnen in Bonn und Brüssel kritisieren selten Psychosekten, aber häufig die staatliche Reaktion darauf – insbesondere, wenn es um den Psychokonzern Scientology geht
■ Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Oberpfalz soll erweitert werden. Die Tochterfirma eines französischen Kabelkonzerns verkauft einen Teil des Geländes für eine Mark an den Freistaat Bayern