Ob Schäfer, Lehrer, Bürgermeister: Immer mehr Menschen an der Elbmündung machen gegen den Nationalpark Wattenmeer mobil. Sie wenden sich gegen die Schutzzonen, treffen aber längst den Naturschutz insgesamt ■ Von Uta Andresen
Inge Schulz schmiert Brötchen und Stullen für Prostituierte und Trinker und fährt damit durch Berlin. Jede Nacht. Freiwillig. Von Kneipe zu Kneipe. Schlafen könnte sie nicht ■ Aus Berlin Jens Rübsam
Boliviens Regierung hat sich gegenüber den USA verpflichtet, jährlich 7.000 Hektar Koka-Pflanzungen zu vernichten. Die Gewerkschaften der Bauern in der Region Chapare wehren sich gegen Armee und Polizei ■ Aus Eteromazama Ingo Malcher
Für den jungen Straßenmusiker in Burkina Faso ist die Vergangenheit seines Landes besser als die Zukunft: Zehn Jahre nach seiner Ermordung wird Westafrikas Revolutionsheld Thomas Sankara immer noch verehrt ■ Aus Ouagadougou Signe Viergutz
Abu Aschraf, ein 36jähriger ägyptischer Familienvater, hat Arbeit. Trotzdem fehlt es an allen Ecken und Enden. Von der Religion als Lösung, wie sie die Islamisten versprechen, will der gläubige Aschraf jedoch nichts wissen ■ Aus Kairo Karim El-Gawhary
Sieben Jahre schon, seit die DDR dem Westen beigetreten wurde. Aber etwas hat überlebt: Rammstein, die Band, die gekommen ist, um eure Töchter zu verführen – mit Kettenhemden und Muckis aus dem Ossi-Park ■ Von Thomas Groß
Engagierte Poesie der Gebrauchsgüter: Das Sprengel Museum Hannover widmet Felix Gonzales-Torres eine Retrospektive und vergißt dabei den aktivistischen Hintergrund des New Yorker Künstlers, der 1996 an Aids gestorben ist ■ Von Lutz Hieber
■ Orgien, Orgien, wir wollen Orgien! Das "Atelier Van Lieshout" baut mobile Gehäuse für Partynomaden, der Kölnische Kunstverein stellt die Container jetzt aus
Seit der Gründung gilt die documenta als Sinnbild für Freiheit, Humanität und den Sieg des Individuums – doch ihr Programm blieb immer diffus. Die diesjährige documenta-Leiterin Catherine David verlief sich im Wortnebel ihrer Informationspolitik, und hinter den Kulissen krachte es ■ Von Marius Babias
Die übliche kulturpolitische Kabale. Thessaloniki zwischen Kunst und Chaos. Ein kleiner Streifzug durch Europas Kulturhauptstadt 1997 ■ Von René Aguigah
Das Printemps-Festival in Bourges sollte einst dem Chanson seinen alten Glanz zurückerstatten. Heute ist es eine veritable Nachwuchsschau und Kontaktbörse für alle, die im frankophonen Musikbusiness Rang und Namen haben ■ Von Daniel Bax
Rückblick auf ein paradoxes Werk: Genf und Mönchengladbach zeigen die Arbeiten des im März gestorbenen Künstlers Martin Kippenberger ■ Von Ulf Erdmann Ziegler
In Guatemala arbeiten Frauen in koreanischen Betrieben für einen Hungerlohn – eine Folge des Internationalen Textilhandelsabkommens ■ Von Annette Wagner
Der Clan des mexikanischen Ex-Präsidenten Carlos Salinas de Gortari steht im Mittelpunkt des Politkrimis, der Mexiko seit nunmehr bald drei Jahren in Spannung hält. An Aufklärung glaubt kaum noch jemand. ■ Aus Mexiko-Stadt Anne Huffschmid
Liedgut für alle Lebenslagen: In Frankreich werden Chansons sogar aus der Perspektive aufblasbarer Gummipuppen geschrieben. Neues aus der Wunderwelt der schönen Geste ■ Von Reinhard Krause
Vor 20 Jahren wurde es verkündet: Atomfabriken und Endlager kommen ins Wendland. Doch Land und Bund hatten sich gründlich verschätzt ■ Von Jürgen Voges