■ Die aktuelle Krise wird die CDU nicht zerstören. Sie dürfte aber die Ära beenden, in der die CDU die Staatspartei der Bundesrepublik Deutschland war. Diese Ära war anfänglich geprägt vom Misstrauen gegen den Staat, später von Pragmatismus und Angst vor der Intellektualität bei SPD und Grünen
Warten auf das Urteil im Mafia-Prozess gegen Italiens Ex- Regierungschef Andreotti. Die Richter sind seit zehn Tagen im Beratungsbunker ■ Aus Palermo Werner Raith
Der Chef der Kölner Rathaus-CDU fädelte einen Grundstücksdeal ein – und machte wohl auch Kasse dabei. Union vermutet Revanchekampagne der SPD ■ Aus Köln Pascal Beucker
Ehud Barak hat in Washington offene Türen eingerannt. Im Friedensprozeß ziehen Israel und die USA aber jetzt endlich wieder am selben Strang ■ Aus Jerusalem Susanne Knaul
In der Zeit des Kalten Krieges war die europäische Landkarte noch klar strukturiert: Es gab den kapitalistischen Westen, und es gab den kommunistischen Osten. Seit dem Fall der Mauer und der Auflösung der politischen Blöcke hat der Begriff Mitteleuropa eine Renaissance erlebt. Doch wie will man die Mitte Europas definieren – politisch, religiös oder kulturell? Nicht zuletzt die Osterweiterung der Nato macht deutlich, daß Europas Koordinaten ins Fließen geraten sind. Wie schon so oft in der Geschiche. Ein politischer Essay ■ VonTimothy Garton Ash
■ Der US-amerikanische Politologe Gabriel Kolko über die Grenzen der Zerstörungstechnologie, Fehleinschätzungen der Nato im Kosovo-Konflikt und über die Lernfähigkeit von Militärstrategen
Mehr als vierzig Jahre dauerte es, ehe Deutschland von seinen Gegnern im Zweiten Weltkrieg die Souveränität zurückerhielt. Zuvor mußte sich die Bundesrepublik ins westliche System integrieren und sich mit dem Osten aussöhnen. Der Verzicht auf außenpolitische Sonderwege führte nun zur Beteiligung am Kosovo-Krieg. Zu welchem Preis? Teil XIII der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Bettina Gaus
Die Grünen haben knapp zwanzig Jahre nach ihrer Parteigründung endlich den Sprung auf die Regierungsbänke geschafft – und haben darob jedes Selbstvertrauen verloren. Die Jugend läuft ihnen davon; ökologische Themen sind out; das Erscheinungsbild der Partei wirkt ältlich und verbiestert. Fehlt es den Grünen an neuen Themen, an einer besseren Programmatik oder vielleicht am günstigeren Image? Nichts von alledem – denn es ist alles noch viel schlimmer. Bis heute haben es die Grünen nicht geschafft, sic von ihrer jugendlichen Attitüde zu verabschieden und für politische Mehrheiten jenseits ihrer Milieus zu werben. Eine Bestandsaufnahme eines siechen Generationsprojekts ■ von Bettina Gaus
Wer für Gleichheit und Gerechtigkeit eintritt, muß sein Klo und seine Schuhe selber reinigen. Eigentlich. Doch dürfen sich der politisch Korrekte, der Sozialdemokrat und der Grüne jemand fürs Staubsaugen, Blusenbügeln und Wanneschrubben kommen lassen? Eine Analyse heimlicher Wünsche mit Anmerkungen zum Putzmenschenwesen ■ von Silke Mertins
Nach dem Rücktritt des „New Labour“-Ideologen Peter Mandelson will Tony Blair das ganze Projekt überdenken und sich stärker auf Grundwerte konzentrieren ■ Von Ralf Sotscheck