Der Deutsche Alpenverein arbeitet in „Alpinismus und Hitlerzeit“ seine Naziverstrickung auf. Statt kritischer Auseinandersetzung ist ein emotionsloser Rechenschaftsbericht entstanden. Sympathischer machen Beschwichtigungsformeln den DAV nicht ■ Von Christel Burghoff
■ Junger Togoer muß trotz unsicherer Lage und geplanter Hochzeit ausreisen / Außenministerium warnt derweil eindringlich vor Reisen nach Togo / Bürgerschaft vertagt sich in die Sommerpause
Zum 150. Geburtstag seines ersten Nuggets besinnt sich Kalifornien auf die Geschichte. Pilgerströme machten sich auf, das Glück im Westen zu suchen ■ Von Rainer Stamm
■ In ihrem Buch über die polnischen Internierungslager für „Volksdeutsche“ nach 1945 erweist sich Helga Hirsch als Nonkonformistin. Kritik fordert allerdings ihre Methode der Darstellung heraus
■ Die Berliner Akademie der Künste hat den Nachlaß von Inge und Heiner Müller erworben. Nun müssen 150.000 Blatt geordnet werden. Bis 1999 soll der Nachlaß öffentlich verfügbar sein
■ Jürgen Fuchs hat mit „Magdalena“ eine subtile Abrechnung vorgelegt, auch mit dem Wahrnehmungsdefizit westlicher Autoren gegenüber der Diktatur. Auch eine Gegenkritik
Uta Falks Recherche zur Prostitution in der DDR in „VEB Bordell“ läßt die Auftragsarbeit der Huren für das MfS relativ unterbelichtet. Wichtig ist das Buch als Beitrag zur Mentalitätsgeschichte, weil es einen der wenigen Freiräume in der DDR ausleuchtet – den Sex ■ Von Udo Scheer
Läßt sich Vergangenheit bewältigen? Das Beispiel des Schriftstellers Ota Filip zeigt, daß man in Tschechien mit Geheimdienstverstrickungen einen anderen Umgang pflegt als die hierzulande bevorzugte bürokratische Gauck-Variante. Ein persönlicher Bericht ■ von Lenka Procházková
■ Vor 30 Jahren initiierte Chris Marker mit "Fern von Vietnam" einen nachdenklichen Agitprop-Film, der zum Engagement anstiften sollte. Godard, Resnais und andere Regisseure fragten nach den Handlungsmög
■ Warum es unmöglich ist, einem Major Meldung zu erstatten. Der Schriftsteller Werner Fritsch über seine Erfahrungen in der Bundeswehr und die Möglichkeiten, die das Theater heute noch hat
Rette sich, wer kann: James Camerons „Titanic“ ist eine Schnulze, die sich nach rund zwei Stunden endlich zum Katastrophenfilm mausert. Bis dahin vertreibt einem der Regisseur die Zeit mit kleinen professionellen Tricks und großem technischem Aufwand ■ Von Stefan Heidenreich
Was ist Verrücktheit? In seinem Seminar „Die Psychosen“ erklärt der französische Psychoanalytiker Jacques Lacan, wie Bild und Sprache zusammenhängen. Das als gesprochener Kommentar gehaltene Seminar ist nicht zuletzt anekdotenreich und humorvoll ■ Von Manfred Riepe
Das Ehepaar Kuffel sammelt Kirchenbesuche. Dem Rat eines Geistlichen folgend, pilgerten sie für die kranke Schwester durch Europa und 18.000 Kirchen. Mit Erfolg ■ Von Günter Ermlich
Ist über das Leben spätdadaistischer Gartenzwerge wirklich schon alles gesagt? Zwei neue Bücher zeichnen ein differenziertes Bild von der Literaturszene am Prenzlauer Berg. Was vom Berge übrigblieb: Wer weiterschreibt, lebt ohne Szenezugehörigkeit besser ■ Von Peter Walther
Der sogenannte Friedensprozeß im Nahen Osten ist wieder einmal ins Stocken geraten, und die Zeichen stehen auf Sturm. Fünf neue Bücher beschäftigen sich mit der Frage, ob überhaupt und unter welchen Voraussetzungen Hoffnung dennoch möglich ist ■ Von Ludwig Watzal