Vor vierzig Jahren begann in den USA eine von einem Schwarzen gegründete Musikfirma namens Motown, den Weißen Appetit auf Soul und Tanzen zu machen. Zuvor wollten die Konzerne nichts von afroamerikanischen Künstlern wissen. Innerhalb von zehn Jahren mutierte das Unternehmen aus der Industriestadt Detroit zum Multi im Showbusineß. Es brachte glamouröse, ja, anbetungswürdige Stars wie Diana Ross & The Supremes, Stevie Wonder, die Marvelettes, Michael Jackson, Gladys Knight, Smokey Robinson, die Temptaions, Four Tops oder Marvin Gaye hervor. Eine Würdigung zum Geburtstag ■ von Harald Fricke
Eigentlich ist es seit vier Tagen überfällig. Doch es will partout nicht kommen, das lang erwartete Kind von Louise und Antonio. Dann setzen bei der Schwangeren endlich doch die Geburtswehen ein... Am Ende eines langen und schmerzvollen Morgens sind alle erschöpft und müde, aber auf eine fast überirdische Weise glücklich: die Hebammen Birgit und Maria, die Eltern, das Kind – und die Reporterin. Ein Bericht aus dem Hamburger Geburtshaus ■ Von Viola Roggenkamp
Helmut Kohl. Er läßt sich als Kanzler der Einheit feiern. Tatsächlich aber steht er für das Gegenteil – für die dreifache Spaltung der bundesdeutschen Gesellschaft. In Arbeitsplatzinhaber und Arbeitslose, in deutsche Staatsbürger und nur schlecht geduldete Ausländer, in Ost- und Westdeutsche. Sechzehn Jahre innenpolitischer Verfall, sechzehn Jahre der immergleiche Regierungschef. Das soll Demokratie sein? Die Wahl am 27. September könnte die festen Strukturen der deutschen Politik aufbrechen – wenn er Wähler auf das Sicherheitsnetz „Große Koalition“ verzichten will. Zeit für eine Bilanz ■ Von Christian Semler
■ Anfangs herrschte stolze Hoffnung und die griffige Parole „Land gegen Frieden“ schien eine geeignete Grundlage, auf der Israelis und Palästinenser ihre Zukunft gestalten könnten. Doch die Landübergabe wurde immer zögerlicher vollzogen und der Frieden immer wieder vertagt. Und gegenseitiges Vertrauen, das über die Jahre aufgebaut werden sollte, kann man auch heute noch mit der Lupe suchen. Viele Palästinenser beklagen die Ohnmacht der Gegenwart während viele Israelis ohnmächtig den Frieden beschwören EinStimmungsbild
■ Während Rußlands Premier in spe, Tschernomyrdin, noch vorgibt, die radikalen Sanierungsmaßnahmen seines Vorgängers in Angriff nehmen zu wollen, propagiert eine Kommission unter Beteiligung des Premiers, des Parlaments und der Zentralbank die Rückkehr zum Staatskapitalismus
■ Nachdem Rußland letzte Woche den Rubel abgewertet und seine Schuldenzahlungen ausgesetzt hat, suchen Anleger nach einem sicheren Hafen für ihr Geld. Aber der Sturm hat außer Asien und Rußland auch Südamerika erfaßt. Die Menschen in Rußland spüren die Krise im Geldbeutel.
Am Ende sollen mehr Milliarden die Spiele der Fußballweltmeisterschaft gesehen haben, als es Menschen gibt. Auch wenn sie alle in dieselbe Richtung blickten, das Mädchen in Montpellier haben sie verpaßt ■ Von Peter Unfried
■ Vor zwei Monaten gab die Rote Armee Fraktion ihre Auflösung bekannt. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gegen die Bundesrepublik ist damit noch längst nicht erledigt. Auch weil die Erklärung viele Fragen offenließ. Karl-Heinz Dellwo, ehemaliges RAF-Mitglied, beginnt sie im Gespräch mit Petra Groll zu beantworten.
■ Zwei Tage vor Beginn der Fußball-WM ist ein Ende des Pilotenstreiks bei der Air France nicht in Sicht. Während im Ausland über die "Geiselnahme der WM" geschimpft wird, bleiben die Franzosen gelassen. Au
Mit den jungen Lehrerinnen aus der Stadt hielt die Revolution in den Dörfern Einzug: Mädchen lernten, daß es nicht nur Vater-Mutter-Kind-Spiele gibt. Jungen wurde eingebleut, daß zum gemeinsamen Spaß immer zwei gehören. Erst der Aufklärungsenthusiasmus der 68er machte die Emanzipation unumkehrbar. Ein kleines Dankeschön ■ von Klaudia Brunst
■ Hollands Verkehrspolitik ist vorbildlich. Firmen stellen ihren Mitarbeitern Dienstfahrräder zur Verfügung, wer mit dem eigenen Velo zur Arbeit fährt, zahlt weniger Steuern
■ Nicht Maier, Lazutina oder Dählie werden die bleibenden Stars von Nagano sein, sondern die zur Rettung des Internationalen Olympischen Komitees angereisten Eishockey-Cracks aus USA und Kanada