G. John Ikenberry geht hart mit der US-Regierung ins Gericht: „Bush hat die Missachtung der internationalen Gemeinschaft zum Prinzip erhoben.“ Der Professor für Geopolitik fordert deshalb die Europäer auf, Druck auszuüben und die USA wachzurütteln
Nach Zweifeln an ihrer Finanzstärke kontert die Verlagsgruppe Holtzbrinck mit einer Interview-Offensive. Und liefert unfreiwillig einen Vorgeschmack auf die künftige publizistische Vielfalt
Die Liebe, ach: Mit Tests und Trainings rücken die Frauenzeitschriften den Gefühlen zu Leibe – psychische Krisen sollen mit Selbsterzählungen kuriert werden. Kleiner Rundgang durch die seltsame Gattung der populären Psychologie-Aufsätze
Wenn eine Stadt von 15 Millionen bald auf 24 Millionen EinwohnerInnen und somit zur drittgrößten Stadt der Welt anwächst: Die documenta-Konferenz „Plattform4“ befasste sich im Goethe-Institut Lagos mit afrikanischen „Städten unter Belagerung“
Die amerikanische Erinnerungskultur ist weithin geprägt von Fälschungen und Sinnstiftungen der Weißen. Das belegt der Soziologe James W. Loewen in einer engagierten und fulminanten Studie
Der Künstler auf einer „medizinisch-demographischen Expedition“ des Reichskolonialamts Berlin nach Deutsch-Neuguinea: „Emil Nolde und die Südsee“ in der Hypo-Kunsthalle München erweist sich von Anbeginn als Aufbruch in eine unheile Welt
Waren deutsche Frauen noch nie besonders abenteuerlustig? Milbry Polks und Mary Tiegreen nahmen jedenfalls nur vier von ihnen auf in ihr Buch „Frauen erkunden die Welt“. Egal. Wer diesen wunderbaren Band liest, hat allen Grund zum Schwelgen – und kann eine Menge lernen
Im zentralasiatischen Ferghanatal sind Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan ineinander verkeilt. Der aufkeimende Nationalismus der jungen Staaten und die „islamistische Gefahr“ lassen willkürliche Grenzen zu Blockaden werden
Er ist den Weg vom Literaturdozenten über den Autoverkäufer zum Industriemanager gegangen. Jetzt denkt er über eine neue Universität nach. Am meisten stören ihn dabei Rektoren, die sagen: Jetzt machen wir, was die Wirtschaft will. Ein Gespräch mit Daniel Goeudevert, der morgen 60 wird
Ein Frankfurter Museum zeigt, was die Kinder des Internets gelernt haben: Sie bauen Netzwerkserver in der Puppenstube und wissen genau, warum ihnen Nokia die neusten Handys schenkt
Vor 250 Jahren revolutionierte die Encyclopédie die Ordnungen des Wissens und verwirrte ihre Leser: Sie sortierte alles über Gott und die Welt von A bis Z. Der große Eichborn-Band über „Die Welt der Encyclopédie“ vermittelt einen kleinen Einblick
Die Weltwirtschaft wird dank Internet zur globalen Wirtschaft. Eine brillante Synthese der Veränderungen bietet Manuel Castells im ersten Band seiner Trilogie „Die Netzwerkgesellschaft“
Thomas Meinecke schreibt an seinem Projekt der postkolonialen Literatur weiter: Sein neuer Roman „Hellblau“ liest sich oft genug wie ein Bastard aus Detektivgeschichte, Science-Fiction und Historienroman. Was ihn glaubhaft macht, ist, wie er das Vorgefundene mit Schick und Begeisterung vermittelt
Sehnsucht nach dem Stahlgewitter der Rockmusik: In seinem Buch „England’s Dreaming“ macht Jon Savage die Geschichte des Punk am Aufstieg und Ende der Sex Pistols fest und zeichnet nebenbei ein Sittengemälde Englands vor der Thatcher-Ära. Nun liegt die deutsche Übersetzung vor
Man hat sicher mehr davon, sich ein Auto von DaimlerChrysler zu kaufen, als in die Aktien des Weltkonzerns zu investieren. Es ist höchstens eine Investition in den Lustgewinn, Jürgen Schrempp behaupten zu hören, er nehme die höchst merkwürdigen Aktionärssorgen ernst. Ein Kneipengespräch