Doppelt abgesteppt und mehrfach gesäumt: Auch im deutschsprachigen Raum ist es populär geworden, über Mode intellektuell zu sprechen. Ulf Poschardt hat darin unter dem Titel „Anpassen“ den voluminösesten Versuch unternommen. Eine verbraucherorientierte Kritik ■ von Anke Westphal
Der Priester Leonardo Boff war in den achtziger Jahren einer der prominentesten Kritiker des verknöcherten Katholizismus. Er wetterte gegen starre Kirchenhierarchien, setzte sich kritisch mit dem Zölibat auseinander und forderte ein menschlicheres Verständnis von Sexualität. Der Vatikan versuchte ihn nach Kräften zu deckeln – ohne großen Erfolg. Die marxistisch inspirierte Befreiungstheologie Lateinamerikas hat die amtskirchlichen Bevormundungen gut überstanden. 100.000 Basisgemeinden gibt es alleinin Brasilien. Leonardo Boff, inzwischen 59 Jahre alt und in Rio de Janeiro lebend, verließ vor sechs Jahren den Franziskanerorden. Er fordert eine gründliche Reformation der katholischen Kirche: „Nur so kann die Kirche zu neuer Luft kommen.“ Mit ihm telefonierte ■ Annette Kanis
Ist die Aussage der Jugendlichen aus Grevesmühlen, die nach dem Brandanschlag in Lübeck kurzzeitig festgenommen wurden, stichhaltig? Ein LKA-Gutachten läßt vorsichtige Zweifel zu ■ Von Andreas Juhnke
Hilde Neubert, Sven Pötsch und Katrin Kühn haben gefeiert: den 47. Gründungstag der DDR. Eine Stunde und vier Minuten standen sie auf dem Alexanderplatz – dann war wieder alles wie vorher ■ Aus Berlin Jens Rübsam
Ehemalige Untersuchungshaftanstalt des NKWD und des MfS Berlin-Hohenschönhausen soll zentrale „Gedenkstätte für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft“ werden ■ Aus Berlin Anita Kugler
In den Schulen hat man sich an den Anblick kopftuchtragender Musliminnen beinahe gewöhnt, aber beim Übergang in die Arbeitswelt wird das kleine Stück Stoff zu einer selbst auferlegten Fessel ■ Aus Berlin Vera Gaserow
Weil sich Eugeniusz von Motz 1939 in Polen aus Widerstand gegen die Nazis nicht in die deutsche „Volkstumsliste“ eintrug, soll sein Sohn aus Deutschland ausgewiesen werden ■ Von Klaus Bachmann
In zwei Frankfurter Gaststätten subventionieren Normalverdiener das Essen für die ärmeren Gäste / Lobby kämpft gegen Altersarmut und Obdachlosigkeit ■ Aus Frankfurt am Main Klaus-Peter Klingelschmitt
CDU-Parteitag in Düsseldorf soll über Steuererhöhungen ab 1995 beschließen/ Sie sind nun doch notwendig, räumt die Parteiführung ein ■ Aus Bonn Hans-Martin Tillack
Aus Trotz und „um etwas zu verändern“ kommen die Leute um 50 ins „Komitee für Gerechtigkeit“/ Mietenpolitik steht ganz oben auf der Themenliste der Aktivisten ■ Aus Dresden Detlef Krell
Eberswalde — eine Kleinstadt in Angst/ Seitdem die Rechtsradikalen nicht nur Ausländer, sondern auch Einheimische angreifen, ist die Toleranz gegen Faschos und Skins merklich gesunken/ Täter und Opfer kennen sich ■ Aus Eberswalde Bascha Mika
Überwiegend Ältere gründeten in Dresden das örtliche „Komitee für Gerechtigkeit“/ Sie wollen nicht länger die „Faulen, Dummen, Blöden“ sein/ Die Stimmung geht gegen eine neue Partei: „Die Parteien von rechts und links sind am Ende“ ■ Aus Dresden B. Markmeyer
Seit vierzig Jahren steht die Front der Hausarbeitsverweigerer/ Studie für das Bundesforschungsministerium entdeckt das Haushaltsgen/ Jede Menge Technik hat die Arbeitszeit im Haushalt nicht reduziert/ Der neue Mann ist ganz der alte ■ Aus Berlin Bascha Mika