Der Dirigent Kent Nagano und die Filmregisseurin Doris Dörrie präsentieren gemeinsam Puccinis „Turandot“ an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Die Musik lässt die Gefühle mit großer Geste aufleben, die Inszenierung aber verkleinert die Vorlage zum Vorabend-Serien-Drama in der Wohnküche
Die Basler Elisabethenkirche wirkt dann doch nur wie ein atmosphärisches Accessoire: Der neue Schauspieldirektor Lars-Ole Walburg eröffnet die Theatersaison auf weihevollem Boden mit „Faust“, der Tragödie erster Teil
Lidokino (7): Die Filme des diesjährigen Festivals in Venedig leben von der Musik – manche so sehr, dass Journalistinnen noch Stunden nach der Vorführung „You’re just too good to be true“ trällern
2002 dirigierte Mstislav Rostropovich Benjamin Brittens „War Requiem“ in der NS-Raketenfabrik Peenemünde. Jörg Herrmanns eindrucksvoller Dokumentarfilm läuft am Samstag in 3sat (20.15 Uhr)
Ein Räderwerk, das beständig ins Nichts läuft: Der Komponist Beat Furrer und Christoph Marthaler entfalten in Zürich an einem Stoff von Marguerite Duras ihre ganze Kunst der Demontage
Dem Regisseur war vage politisch zumute: Lars-Ole Walburg inszeniert den „Heiligen Krieg“ von Rainald Goetz an den Münchner Kammerspielen und verläuft sich allerdings im Szenendschungel
Erfahrungen von einem ganz andren Schulalltag: Über engagierte und ideenreiche Lehrerinnen, die abends Kellnern, weil ihr Lohn nicht reicht. Über Schüler, die vom „School Spirit“ beseelt sind und alles für ihre Schule geben
Mütter bedeuten Krieg im Werk von Einar Schleef. Sie liegen der Schleef-Rezeption noch wie ein Stein im Magen. In Schwerin wagen sich jetzt die Studenten der Theatergruppe Agon an seine „Mütter“
Nummernrevue mit großartigen Momenten, aber ohne Subtext und paradiesische Verheißungen: Christoph Marthaler inszeniert „Die Zehn Gebote“ nach Raffaele Viviani an der Berliner Volksbühne