■ Mindestens 30 Soldaten des Flugabwehrraketengeschwaders in Bremervörde haben angesichts der bevorstehenden Teilverlegung ihrer Einheit in die Türkei den Kriegsdienst verweigert. In Bonn bastelt man derweil an einer Änderung des Grundgesetzes.
■ Als Geste der Solidarität waren sie gedacht, der Besuch der deutschen Delegation in Israel und die zugesagten 250 Millionen Mark. Doch Genscher stieß überall nur auf Bitterkeit und Vorwürfe.
■ Die seit zehn Jahren umkämften Häuser in der Hafenstraße dürfen geräumt werden. Das Landgericht Hamburg erklärte am Montag die fristlose Kündigung für rechtmäßig. Bewohner und Unterstützer kündigten an, man werde „nicht einfach gehen“.
■ Die 18 Alpha-Jets der deutschen Bundeswehr, die als Teil der mobilen Eingreiftruppe der Nato in der Türkei stationiert werden, sind auf dem Stützpunkt Erhac, rund 400 km von der irakischen Grenze entfernt, gelandet. Vor dem Abflug in Oldenburg hatten rund 200 Blockierer den Start der Bomber zu verhindern versucht.
■ Während auf dem Luftwaffenstützpunkt Oldenburg die Vorbereitungen für die Entsendung eines Geschwaders in die Türkei auf Hochtouren laufen, werfen Grüne und SPD der Bundesregierung vor, sie mache sich mitschuldig an der Verschärfung der Kriegsgefahr am Golf und habe in dieser brisanten Angelegenheit am Parlament vorbei entschieden.
■ Die Hilfsaktionen für die UdSSR erinnern an die US-Spenden für Nachkriegsdeutschland/ Die UdSSR-Bürger sollen sehen, wer die wahren Freunde in der Not sind/ Noch herrscht Chaos bei den Helfern
■ Grüne in großer Einheit: Zwei Vertreter der DDR-Grünen wurden in den Bundesvorstand aufgenommen, trotz prominenter Austritte hin zur Linken Liste/PDS gab es keinen Linienstreit. Vorstandssprecher Ströbele verglich die Deutschlandpolitik der SPD mit der Bewilligung der Kriegskredite, wollte aber eine Koalition nicht völlig ausschließen ...
■ Die NVA löst sich auf. War das Leben der Berufsoffiziere ein Irrtum? Wer die neue Uniform bekommt, verliert wenigstens nicht den Job. In Eggesin hängt die gesamte Wirtschaft am Tropf der Armee.
■ Immer mehr europäische Staaten wollen das Krisenmanagment am Golf nicht allein den USA überlassen - und auch in Bonn mehren sich die Stimmen, die einen Einsatz der Bundeswehr in der erdölreichsten Region der Welt fordern. Doch noch steht solchen Wünschen das Grundgesetz entgegen. Es verbietet Operationen deutscher Soldaten außerhalb des Verteidigungsgebiets der Nato. Außenminister Genscher schließt den Einsatz der Bundeswehr unter UNO-Flagge aus - bevor nicht die Verfassung geändert ist.
■ Außenpolitik auf Zeit - wo westdeutsche Politiker kein Aktionsfeld mehr sehen wollen, agiert ein Westberliner Friedensforscher in der DDR als Realpolitiker: Ulrich Albrecht sieht im Abschluß eines Stationierungs- und Abzugsvertrages zwischen der DDR und der Sowjetunion einen Dienst für das künftige Deutschland.
■ Prof. Ulrich Albrecht, zur Zeit Planungschef von Außenminister Meckel, über Abrüstung, Abzug der sowjetischen Truppen und Arbeitsplätze in der DDR-Rüstungsindustrie