Gefühl wird zu Bewegung: Im Film „Dancer in the Dark“ setzt der Regisseur Lars von Trier alle Schwerkraft außer Kraft und seinen Illusionswillen absolut. Mit der tragischen Geschichte um die erblindende Immigrantin Selma unterläuft er zugleich das naive Musical-Format – hin zum politischen Kommentar
Wien, das waren das Sacher, Paul Hörbiger und das Burgtheater, das waren die netten Chefportiers und die Staatsoper. Wien blieb Wien – auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Dann kam Jörg Haider, und jetzt ist Schluss mit der Nostalgie. Ein Abgesang
Die britischen Künstler Dinos & Jake Chapman haben eine Skulptur mit Kriegsverbrechen des 20. Jahrhunderts produziert. Im Herbst wird „Hell“ eingeweiht, schon jetzt sind großformatige Fotos des Modellbaus in den Berliner Kunst-Werken zu sehen
Von der Kapitalismuskritik zum Selbsterfahrungstrip und von der kleinen Revolution zur ungebrochenen Führerfigur: Das Genre des Katastrophenfilms ist zum reinen Erlebnispark geworden. In „Der Sturm“ macht Wolfgang Petersen eine Handvoll Schwertfischer zu den letzten amerikanischen Helden
Extreme Selbstverwirklichung im Modus Operandi Rock: Auf „Gung Ho“ etabliert Patti Smith die Figur Ho Chi Minh und verweigert sich einmal mehr dem aktuellen System Rockmusik
Einmal im Leben in den Körper eines Stars schlüpfen: In seinem Film „Being John Malkovich“ vermischt Regisseur Spike Jonze Schöpfungsmythen, absurde Geschlechterwechsel und die alte Sehnsucht nach dem Anderen zu einer fantastischen Komödie
Hecken schneiden, Liebe machen: Die Sängerin Gwen Stefani, in den USA so bekannt wie Madonna, ist einRiot Girl fürs Reihenhaus. Mit ihrer Band No Doubt bringt sie bonbonrosa Mädchenträume zum Klingen
Synergieeffekte für Berlin! Bei Claus Peymann trompeten Engel auf dem Dach, und auf der Bühne machen sich karikaturhafte FBI-Schergen an Brecht zu schaffen: Das Berliner Ensemble eröffnete mit der Uraufführung von George Taboris „Brecht-Akte“ ■ Von Christiane Kühl
Was steckt hinter dem Dahinterstecken? Oder: Die bedeutende Kunst, an einen bedeutenden Mann zu erinnern. Ein Sammelband über Niklas Luhmann verzichtet auf allen Lärm und Überbietungsambitionen ■ Von Peter Fuchs
Die jüdische Welt der Jahrhundertwende als Bestandteil der Moderne: In Wien wird ein Milieu inszeniert. Ankermann ist der Schriftsteller Richard Beer-Hofmann ■ Von Christian Semler