Ein Gespräch mit der australischen Schriftstellerin Shirley Hazzard über Ängste, die produktive Verzweiflung beim Schreiben und ihren 2003 mit dem National Book Award ausgezeichneten, jetzt auf Deutsch vorliegenden Roman „Das große Feuer“
Als verfügte Schiller über angelsächsischen Witz: Luk Perceval inszeniert „Maria Stuart“ an der Schaubühne Berlin. Aufregend, spannend, unterhaltsam und ohne Verlust der großen Konflikte
Der Zeithistoriker war in der Bundesrepublik mehr als ein Wissenschaftler. Weil er der vergesslichen Republik ihre Herkunft vor Augen führte, wurde er zum Aufklärer und Sinnstifter. Doch dieses Rollenbild bleicht aus. Anmerkungen zu einer Tagung in Jena
Schriftsteller, die ich gerne wäre, Teil 6: Sigmund Freud. Schließlich verstand niemand Autoren so wie der Begründer der Psychoanalyse, das zeigt schon seine Beschreibung der depressiven Persönlichkeit. Ein Beitrag zum Freud-Jahr 2006
David Sylvian war der Kopf der britischen Glamrock- und Synthiepop-Band Japan. Nach einigen Soloalben wurde es in den Neunzigern ruhig um ihn. Seine neue Band Nine Horses organisiert sich über das Internet. Ein Gespräch über den Segen moderner Technologie
In Peking droht der international renommierten Künstlersiedlung Suojiacun der Abriss. Die Investoren hatten sie nicht legal errichtet. Mitte November gab es den ersten Räumungsversuch, morgen soll das Gelände endgültig planiert werden
In den Siebzigern sang Gil Scott-Heron „The Revolution Will Not Be Televised“, in den Achtzigern agitierte er gegen Ronald Reagan. Zuletzt saß er wegen Drogenbesitzes im Gefängnis. Ein Gespräch mit dem New Yorker Jazzmusiker und Dichter
Für Attac und andere Kritiker des Neoliberalismus ist das Ergebnis der Bundestagswahl günstig. Um die Situation zu nutzen, müssen sie überzeugende Alternativen formulieren
Es gibt nur ein Ziel: nicht abzustürzen. In Thomas Ostermeiers Inszenierung wird Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ an der Berliner Schaubühne zum Porträt einer sinnentleerten Mittelklasse
Alle Bilder fließen, und jede Metamorphose ist möglich: Hayao Miyazakis neuer Animationsfilm „Das wandelnde Schloss“ besticht durch seine zeichnerische Virtuosität und seinen Reichtum an Ideen. Der Regisseur bekräftigt damit das hohe Niveau der Animes aus dem japanischen Ghibli-Studio
Das Unbelebte hat seinen eigenen Willen, und dem ist nicht zu entkommen: Das Genre aber hat seine eigenen Regeln, die ebenso schwer zu durchbrechen sind. Das zeigt sich auf dem „19. Fantasy Filmfest“, das durch die Republik tourt und nur mit einem Film wirklich überrascht
Political Studies (II): Heutzutage ist die symbolische Funktion demokratischer Politik von größtem Gewicht. Die Aura der Macht aber haben der Kanzler und Rot-Grün geradezu leichtfertig abgegeben
Globalisierung und lokale Mikrokosmen: Das „Theater der Welt“ in Stuttgart bewegt sich jenseits der gängigen Wege im internationalen Festivalbetrieb. Dabei wird das Andere überhöht, es haben aber auch Bauernopern Platz. Ein Zwischenbericht
Deutscher zu sein heißt noch einmal lernen, Deutscher zu werden: Die schwierige Beziehung zwischen Rainer Werner Fassbinder und der deutschen Geschichte – zum 60. Geburtstag des Regisseurs
Es gibt in Deutschland drei Typen von Kulturförderern: den Europaförderer, den Leuchtturmförderer und den Förderintendanten – und alle drei schaden sie je auf ihre Weise der bestehenden kulturellen Vielfalt. Eine Polemik in Sachen Kulturpolitik
Dem schwarzen Amerika geht es so schlecht wie selten zuvor. Linke Bürgerrechtler üben sich angesichts dieser Situation in Selbstanklagen: Vor allem fehle es gegenwärtig an Führungspersonal. Und Toni Morrison wünscht sich gleich den Blues zurück
Am Sonntag wählen die Basken ein neues Parlament. Die Nationalisten haben daraus eine Abstimmung über die Autonomie gemacht – und paktieren unheilvoll mit der ETA