Der Golfkrieg hat die Gewaltspirale zwischen Israelis und PalästinenserInnen noch weiter gedreht, unter der die Frauen in besonderer Weise zu leiden haben. Ihre Kinder wiederum wachsen als eine Kriegsgeneration heran; die Erwartungen der Erwachsenen lasten auf ihnen. Und alle Beteiligten des jüdisch-palästinensischen Konfliktes können in der dauernden Anspannung nur leben, indem ihre Wahrnehmung Teile der Realität ausblendet. ■ VON UTE SCHEUB
Beikomanie pur beherrscht die Szene und macht das Fahrrad zum neuen Statussymbol. Wer einst autonom sagte, muß sich nun beikonom verhalten, Radel verpflichtet schließlich. Vor allem in Berlin-Kreuzberg. Doch die Todfeinde des Radlers sind noch in der Übermacht, und das läßt völlig neue Frontstellungen in der Hauptstadt erwarten. ■ VON PHILIPPE ANDRÉ
■ Sie erreichten den Süden des Kontinents nie, obwohl sie vor über 300 Jahren begannen, das Land in Besitz zu nehmen: Die Buren leben von jeher in einer befestigten Wagenburg als fremde Weiße...
Noch vor einem Jahr stand das Atomkraftwerk von Greifswald im Mittelpunkt heftiger Diskussionen, warnten dänische, schwedische, niederländische und Bonner Politiker vor einem neuen Tschernobyl in Mitteleuropa. Als dann im Dezember der letzte Block vom Netz ging, wurde es still um die Energiezentrale an der Ostsee. War dies schon die Grabesstille? Oder gibt es eine Zukunft für den Energiestandort in Vorpommern? Die Pläne für einen neuen Atomreaktor spielen in den Sanierungskonzepten jedenfall nur eine Nebenrolle ■ VONMANFREDKRIENER
Westzuhälter und kriminelles Milieu: Die Wende veränderte auch die Prostituiertenszene. Immer mehr Frauen gehen auf den Strich, werden dort bedroht und erpreßt. Jetzt fordern die Prostituierten ein kommunales Bordell. ■ U. Helwerth/B. Mika
Sie sind aus den Waisenhäusern geflohen, werden von der Bahnpolizei geschlagen, von Dealern mit Farblacken zum Schnüffeln versorgt und für Pfennigbeträge zur Prostitution gezwungen/ Fünfzig Kinder leben im Dschungel des Bukarester Nordbahnhofs ■ Aus Bukarest Peter Dammann
Durch den Abzug amerikanischer, britischer und französischer Truppen aus der BRD stehen betroffene Regionen vor wirtschaftlichem Ruin Alternative Arbeitsplätze für die rund 90.000 deutschen Zivilbeschäftigten nicht in Sicht/ Angeblich „Chancen für Strukturwandel“ ■ Von Thomas Leif
Der Rückgang des Tourismus in Italien hat keineswegs nur negative Auswirkungen/ Die Ära des „Postgermanismus“ hat begonnen/ Man entdeckt die Unabhängigkeit vom Wohlwollen deutscher Reiseunternehmen/ Rückgang der Besucherzahlen nützt dem Umweltschutz und stärkt das Selbstwertgefühl ■ Aus Italien Werner Raith
Flucht und Vertreibung von Fremdarbeitern unterschiedlicher Nationalitäten aus dem Irak und Kuwait fand internationale Beachtung/ Parallel dazu werden Hundertausende von Jordaniern, Palästinensern und Jemenitern gezwungen, Saudi-Arabien und die anderen Golfstaaten zu verlassen ■ Aus Amman Khalil Abed Rabu
■ Seit einigen Jahren hat Sendero Luminoso seine Aktivitäten auf das Herz Perus ausgeweitet / Unmittelbare Bedrohung für Energie- und Lebensmittelversorgung der Hauptstadt Lima / Der brutale Krieg zwischen Guerilla und Militär hat die Agrargesellschaft der Hochanden zerstört Das Militär mordet, raubt und vergewaltigt, Sendero Luminoso bewegt Städter, Wanderarbeiter und Entwicklungshelfer zur Flucht / Nur die Bäuerinnen bleiben, als letztes Opfer der Gewalt / Verwaltungsstrukturen sind weitgehend zerstört, i Dörfern und Städten geht die Angst um
■ Von der Umwertung aller Werte in der Post-DDR / Die Moralunion steht noch aus / Die Ehe in der DDR nicht Lebens-, sondern Überlebensgemeinschaft / Gruppenbild mit Anbauwand im Arbeiterschließfach der Satellitenstädte
■ Horst Zocker, Alkoholiker und Autor des Buches „Betrifft: Anonyme Alkoholiker“, über seine Erfahrungen mit der Sucht / Als Bonner Journalist hat er Einblick in den Mißbrauch von Suchtmitteln bei Politikern nehmen können / „Unsere Politik sieht ja manchmal auch ganz schön besoffen aus“
Die Wende in Eisenach: Dem alles dominierenden, sich halbgottähnlich aufführenden Automobilwerk AWE weht in der Kleinstadt erstmals Gegenwind ins Gesicht / Jetzt geben sich in dem Werk, in dem der „Wartburg“ montiert wird, westdeutsche Automanager die Klinke in die Hand ■ Aus Eisenach Erwin Single