Drei Monate nach dem Sturz des Diktators Siad Barre ist Somalia noch immer nicht zur Ruhe gekommen. Die Übergangsregierung in Mogadischu festigt sich und sucht nun nach einer starken Hand, um das Land zusammenzuhalten. Doch für die Bevölkerung ist der Frieden noch weit. ■ VON BETTINA GAUS
An der Ostsee beginnt die Saison, doch an den ostdeutschen Stränden will kein rechter Hoffnungsschimmer aufkommen. Begeistert vom nostalgischen Charme der Bäderstädte zückt so mancher Westtourist die Kamera, um ehemalige Nobelhotels oder dem Verfall preisgegebene Ferienvillen zu fotografieren, für die Einwohner jedoch ist die Lage schwieriger denn je. Die ehemaligen Ferienobjekte des FDGB sind geschlossen, die Angestellten entlassen. Die Privatisierungspolitik der Berliner Treuhand verhinderte bislag, daß auch an der Ostsee der Tourismus einen Aufschwung nehmen kann. ■ Von Vera Gaserow
In Spaniens nordafrikanischer Enklave Melilla teilen sich die Herzen/ Berber bleiben lieber spanische Staatsangehörige, doch der Ruf des Islam wird gehört/ Die Obrigkeit wiegelt ab und verstärkt Grenzkontrollen/ Diskriminierung der Berber fördert Identifikation mit der arabischen Welt ■ Aus Melilla Antje Bauer
Sie sind aus den Waisenhäusern geflohen, werden von der Bahnpolizei geschlagen, von Dealern mit Farblacken zum Schnüffeln versorgt und für Pfennigbeträge zur Prostitution gezwungen/ Fünfzig Kinder leben im Dschungel des Bukarester Nordbahnhofs ■ Aus Bukarest Peter Dammann
■ Der Kybernetiker Frederic Vester zur Zukunft des Individualverkehrs im vereinigten Deutschland/ Umweltverträgliche Wechselautos, Fließbandtrottoirs und Verbund-Verkehrssysteme sind die neuen Modelle/ Die Autoindustrie muß ihr Know-how als Energiesparagentur und Recycling-Unternehmen nutzen
Der Rückgang des Tourismus in Italien hat keineswegs nur negative Auswirkungen/ Die Ära des „Postgermanismus“ hat begonnen/ Man entdeckt die Unabhängigkeit vom Wohlwollen deutscher Reiseunternehmen/ Rückgang der Besucherzahlen nützt dem Umweltschutz und stärkt das Selbstwertgefühl ■ Aus Italien Werner Raith
■ Seit einigen Jahren hat Sendero Luminoso seine Aktivitäten auf das Herz Perus ausgeweitet / Unmittelbare Bedrohung für Energie- und Lebensmittelversorgung der Hauptstadt Lima / Der brutale Krieg zwischen Guerilla und Militär hat die Agrargesellschaft der Hochanden zerstört Das Militär mordet, raubt und vergewaltigt, Sendero Luminoso bewegt Städter, Wanderarbeiter und Entwicklungshelfer zur Flucht / Nur die Bäuerinnen bleiben, als letztes Opfer der Gewalt / Verwaltungsstrukturen sind weitgehend zerstört, i Dörfern und Städten geht die Angst um
■ Dem Zugriff der Stasi entzogen, reiften in den DDR-Gotteshäusern seit den späten 70ern die Keime eigenständiger Ökologie-Gruppen/Mühselige doch zähe Gehversuche einer totgeschwiegenen Bewegung - die ...
■ Vergangene Woche starb unsere langjährige Frauenredakteurin und Autorin, Maria Neef-Uthoff im Alter von 43 Jahren. Dieser Text - einer ihrer schönsten - entstand zwei Jahre ...
■ Mehr als zwei Jahre Intifada haben die israelische Gesellschaft unmerklich verändert / Der Krieg gegen die Palästinenser in Westbank und Gaza-Streifen ist für die meisten Israelis weit entfernt / Nur wenige verlangen das Ende der Besatzung
■ Eine "ganz normale" Familie in Neapel / Der Zwang zur Delinquenz und die Kunst des Überlebens / Auswanderung in den "neuen Osten" als Alternative? / "Nach dem Gesetz sind wir alle..."
■ Drei japanische Privatunternehmen haben in Tokios Vorstadt Tama eine „Modellsiedlung“ gegründet, „wie es sie in Japan nie gab“ Die Bewohner gehören zum „neuen japanischen Mittelstand, der seinen Wohlstand auskosten will“ / Eine Besichtigung
Seltsame Verwicklungen des Kronzeugen Jürgen Bodeux in einen Kölner Raubmord / V-Mann Weingraber alias „Wien“ wird bestens ausgestattet aus dem Verkehr gezogen / Die Staatsanwaltschaft sitzt praktisch mitten in der Kanzlei des Anwalts Heinisch / Am 6.Februar 1976 beginnt der bislang längste Prozeß in der BRD ■ Von Jerry Cotton