■ Entschädigung für NS-Zwangsarbeiter: Der Sozialdemokrat Hans-Jochen Vogel hat die Hoffnung auf Einigung noch nicht aufgegeben. Mit Otto Graf Lambsdorff sei es leichter als mit Bodo Hombach
Nach den Aufsätzen der Historiker Bogdan Musial und Krisztan Ungvary ist um Hannes Heers Wehrmachtsausstellung erneut eine Polemik entbrannt ■ Von Christian Semler
Jahrzehntelang standen sich Linke und Vertriebene in erbitterter Feindschaft gegenüber. Den Linken war das Vertreibungsschicksal der Deutschen aus dem Osten gleichgültig, wenn sie es nicht sogar als gerechte Strafe für die Verbrechen der Nazis ansahen. Jetzt beginnen die erstarrten Fronten aufzuweichen. In Ostmitteleuropa haben sich demokratische Gesellschaften gegründet, die Massenvertreibungen im ehemaligen Jugoslawien führten auch bei der Linken zu einer Sensibilisierung Flüctenden und Vertriebeen gegenüber. Ein Versuch einer Annäherung ■ von Christian Semler
Im Großbritannien der dreißiger Jahre sehen sich die verschiedenen Strömungen der Friedensbewegung einer schrecklichen Herausforderung ausgesetzt: der Aggressionspolitik der faschistischen Mächte Deutschland und Italien. Unter dem Eindruck der Massenschlächterei des Ersten Weltkriegs war es zunächst selbstverständlich gewesen, jedwede Rüstungspolitik abzulehnen. Was aber sollte geschehen, wenn tyrannische Regime die europäische Zivilisation bedrohten? ■ Von Christian Semler
Zwanzig Jahre gibt es sie nun, die sogenannte alternative Tageszeitung namens taz. Legionen von Journalisten haben in diesem Blatt seither gearbeitet. Viele hofften, selbstbestimmter, wahrhaftiger und aufklärender arbeiten zu können. Einige gingen eilig, um woanders Karriere zu machen. Andere verließen die taz aus enttäuschter Liebe. Ein Ehemaliger aus frühen taz-Jahren hat sich den heutigen taz-Alltag angeschaut. Herausgekommen ist eine Liebeserklärung ■ von Tom Schimmeck
Beim Bundeskanzler treffen sich heute erstmals die Konzernchefs, um über einen „Versöhnungsfonds“ für ehemalige Zwangsarbeiter zu beraten ■ Aus Berlin Christian Semler
Der Spruch der Londoner Lordrichter im Fall des chilenischen Militärdiktators Augusto Pinochet hat das Fenster zu einer weiten Perspektive menschenrechtsorientierter Politik aufgestoßen. Jetzt gilt es, die Schwächen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom Dezember 1948, die dem Kalten Krieg entsprangen, zu beheben. Ein Plädoyer gegen die Verzagtheit und die Haltung des „Alles oder nichts“ ■ Von Christian Semler
Helmut Kohl. Er läßt sich als Kanzler der Einheit feiern. Tatsächlich aber steht er für das Gegenteil – für die dreifache Spaltung der bundesdeutschen Gesellschaft. In Arbeitsplatzinhaber und Arbeitslose, in deutsche Staatsbürger und nur schlecht geduldete Ausländer, in Ost- und Westdeutsche. Sechzehn Jahre innenpolitischer Verfall, sechzehn Jahre der immergleiche Regierungschef. Das soll Demokratie sein? Die Wahl am 27. September könnte die festen Strukturen der deutschen Politik aufbrechen – wenn er Wähler auf das Sicherheitsnetz „Große Koalition“ verzichten will. Zeit für eine Bilanz ■ Von Christian Semler
■ Kleine deutsche Wappenkunde zum Gebrauch für die Berliner Republik: Vom mageren Adler Rudolf I. über den flachköpfigen Vogel der Nazis bis zum behäbigen Wappentier unserer Tage
Nach dem Tod Benno Ohnesorgs radikalisierte sich die Studentenbewegung rapide. Viele fühlten sich als die Kerntruppe einer sozialistischen Umwälzung ■ Von Christian Semler
■ Gestern verkündete Brigitte Seebacher-Brandt ihren Austritt aus der SPD / Die letzte Ehefrau Brandts wirft der Partei Beiseiteschaffen von Dokumenten vor