Die Paradelehranstalt der Deutschen, das Gymnasium, hat bei einer Studie schwere Kratzer bekommen: Die Lernfortschritte der Schüler nehmen oft nicht zu, sondern ab. Die erschütternde Botschaft: Gymnasialunterricht langweilt die Besten
Vor 250 Jahren revolutionierte die Encyclopédie die Ordnungen des Wissens und verwirrte ihre Leser: Sie sortierte alles über Gott und die Welt von A bis Z. Der große Eichborn-Band über „Die Welt der Encyclopédie“ vermittelt einen kleinen Einblick
Nach Pisa II beschreibt der Bildungsforscher Rainer Lehmann eine typisch deutsche Bildungskarriere: zu Hause nicht gefördert, in Kindergarten und Grundschule unterfordert, früh in die Aufsteiger- und Absteigermilieus verschiedener Schulformen sortiert und mit Routineunterricht gelangweilt
Zur Wahl in Hamburg präsentierte das Fernsehen viele Bilder, suggestive Fragen und von innerem Sicherheitsdenken gelenkte Entgleisungen. Der Politologe Peter Lösche darf wie der Kanzler denken, und „Berlin Mitte“ läuft plötzlich auch am Sonntag
„Final Fantasy“ ist der erste Film mit ausschließlich computergenerierten, fotorealistischen Figuren. Er erzählt von der Apokalypse und dem Ende aller Zivilisation – doch eigentlich will er sagen, dass Klone eine dreidimensionale Zukunft haben. Vor allem, wenn sie weiß sind und amerikanisch sprechen
Die Münchner Band Cat Sun Flower gilt als Modell für die Toskana-Fraktion des Pop. Dabei will sie nur Songs schreiben, die zu einem guten Wein am Mittelmeer passen – oder auf den Viktualienmarkt
Was verbindet Heidegger, Hitchcock und TV-Trash? Als Filmkritiker bei den „Cahiers du Cinéma“ und „Libération“ machte Serge Daney das Querdenken zur Methode. Unter dem Titel „Von der Welt ins Bild“ erscheint erstmals eine Textauswahl auf Deutsch
Zen oder die Kunst, schön und verletzbar zu bleiben: In „Girlfight“ wird der Boxring zum Ort der Charakterbildung, auf kaputtgeschlagene Gesichter in Zeitlupe muss man dagegen verzichten. Die amerikanische Regisseurin Karyn Kusama schafft mit ihrem Debüt neue Regeln für das Genre des Boxfilms
Gefilmte Familienfotos, verlorene Alte und weltoffene Polizisten: Die Prima-Film-Quote war auf dem Dokumentar-Festival in Leipzig besser als zur Berlinale – obwohl an allen Ecken Fördergelder fehlen
Rainer Kaufmann hatte wohl keine Lust, den Noll-Roman „Kalt ist der Abendhauch“ zu verfilmen. Er hat es aber doch getan. Und knüpft damit leider an „Die Apothekerin“ an