JUBILÄUM Zum 30. Geburtstag blickt das Tanztheater International in Hannover zurück. Neben Stücken von ChoreografInnen, die das Festival über Jahre hinweg begleitet hat, sind auch Stücke von Newcomern zu sehen
Hörgewohnheiten Das Musikfest Bremen, gegründet vor 26 Jahren, bietet schon lange nicht mehr ausschließlich Barockmusik. Diesmal überraschen allerdings ein klammheimlicher Mozart-Schwerpunkt sowie eine Prise Techno und Indo-Jazz
BÜHNE Die Komödie „Wir sind keine Barbaren!“ setzt sich mit Vorurteilen in einer Gesellschaft auseinander, die sich für weltoffen hält. Regisseur Murat Yeginer über Humor im Theater, Gutmenschen und typisch deutsche Moralansprüche
Festival Das Sommerfestival auf Kampnagel begibt sich dieses Jahr auf die Spuren der Avantgarde. Mit Understatement: Den roten Faden durchs dicht geknüpfte Programm soll man für sich selbst finden
Überstunden ohne Lohnausgleich statt 35-Stunden-Woche. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse statt lebenslanger Anstellung. Und Manfred Krug gesteht erst 2007 seinen größten beruflichen Fehler ein. Warum die gescheiterte New Economy auch heute noch wirkt
Viele Kulturen sind an dem fragilen Ökosystem Wüste gescheitert: Die Natur widersetzte sich ihren Versuchen, die Wüste zu begrünen, und blieb Sieger. Um die Wüstengebiete der Erde landwirtschaftlich zu nutzen, müssen neue Wege beschritten werden. Unterirdische Systeme der Tropfbewässerung etwa bringen die Verdunstverluste auf ein Minimum. Und in israelischen Genlaboren werden salzresistente Pflanzenarten entwickelt, die auch mit Brackwasser gedeihen. ■ VON YONA KAHANA
Wer einen elektrischen Mixer anknipst, bedient sich nicht nur eines Werkzeugs. Denn zwischen Rührlöffel und Mixer liegt der Umbau einer ganzen Gesellschaft. Das angebliche „Werkzeug“ hat seine Benutzer verändert: Es kann nicht mehr weggelegt werden. Doch jenseits der Technokultur werden wieder Horizonte klug ausgewählter Lebensstile sichtbar. Ein Lob der Langsamkeit ■ VON WOLFGANG SACHS
Kaum jemand weiß es: Schon jetzt stellen die sogenannten „qualifizierten Durchreisenden“ aus den Industriestaaten, die für ein, zwei oder drei Jahre im Ausland arbeiten, die größte Zahl aller Aus- und Einwanderer im Norden. Zu Beginn des 21.Jahrhunderts wird Austausch und Leasing von Qualifikationen in Westeuropa noch weiter zunehmen. ■ VON ALLAN M.FINDLAY
Südlich des Mittelmeers hat die Geburtenrate ihren historischen Gipfel erreicht: Sechs Kinder pro Frau werden als afrikanischer Durchschnitt kalkuliert. Der reicheren nördlichen Seite, deren Bevölkerungszahl sinkt, steht eine beispiellose Einwanderungswelle ins Haus. Europa muß sich auf Afrikanisierung und Islamisierung vorbereiten. Dabei könnten sich der Norden und der Süden in mehr als einem Sinne ergänzen. ■ VON JEAN-CLAUDE CHESNAIS