Die Intellektuellen in den Wochen des Wahlkampfs: Große Leidenschaftlichkeit kommt nicht auf. Zum Aufreger gerät allein Schröders Mythologisierung der Mitte. Und was, verdammt, waren noch mal die Berliner Republik und das rot-grüne Projekt?
Die Sozialdemokraten standen schon einmal nach einer Wahlperiode am Abgrund: 1972. Schröder könnte von Brandt lernen, wenn er ein geschichtsbewusster Soze wäre
Die Wirklichkeit als schönstes Zeugnis für die Möglichkeit: Angela Merkel muss erst zu sich selbst finden, bevor sie an der Spitze der CDU bestehen kann. Ein Theaterabend mit Johann Nestroys Wiener Posse „Der Talisman“ könnte helfen. Als ostdeutsche Frau darf sie ihr liberales Profil ruhig stark machen
Schluss mit lustig, Rechten und Gemeinsinn. Der Kanzler beschwört die geistig-moralische Führerschaft und wälzt den Sozialstaat auf die Zivilgesellschaft ab. Auch das zeitgeistige Feuilleton findet vordemokratische Regierungslehren ziemlich interessant. Zur geistigen Verfassung der „Generation Berlin“
Was ist soziale Gerechtigkeit? Eine Waschmaschine und ein Kühlschrank für jeden, sagt Detlev von Larcher, Sprecher der SPD-Linken. Nur, dass daran keiner mehr glaubt – nicht einmal die Genossen von der SPD ■ Von Heike Haarhoff
Wo einst Pershing-II-Raketen stationiert waren, soll nun ein Wohnpark mit gepflegten Reihenhäusern angelegt werden. An die Friedensdemonstrationen will man sich im schwäbischen Mutlangen lieber nicht mehr erinnern ■ Von Carsten Otte