■ Im Streit um die 32-Stunden-Woche kündigt Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt harten Widerstand an. Die Gewerkschaften zeigen sich gespalten: ÖTV fordert Arbeitszeitverkürzungen, aus der IG Chemie kommt Kritik
■ Keine betriebsbedingten Kündigungen in den Steinkohlezechen. Der Bund zahlt etwas mehr Subventionen und kann dafür endlich die Saarbergwerke an die Ruhrkohle AG verkaufen. Bergarbeiter ziehen wieder nach Hause
■ Bundeskanzler verweigert Kohlegespräche, solange die Bergleute Bonn belagern. Kumpel durchbrechen die Bannmeile. Regierung spricht von Erpressung. Gewerkschaftschef ruft zu Unterbrechung der Proteste in Bonn auf
■ Trotz Kohlestreits ist der SPD-Chef weiter zu Verhandlungen mit der Koalition über die Steuerreform bereit. Ein Junktim verneint er indirekt. Kumpel demonstrieren weiter
■ SPD-Chef Oskar Lafontaine stellt der Regierung neue Bedingungen für eine Zusammenarbeit bei Steuer- und Sozialreform. Wütende Proteste der Bergleute gegen die geplante Kürzung der Kohlesubventionen dauern an
■ Führende Sozialdemokraten wollen erst in acht Jahren über den Ausstieg aus der Atomwirtschaft diskutieren. Widerstand von Umweltpolitikern der Partei. Währenddessen werden im Wendland Masten und Schienen gesägt
■ Nürnberger Bundesanstalt meldet mit 4,65 Millionen Erwerbslosen einen neuen Nachkriegsrekord. Allein seit Dezember gab es einen Zuwachs von 510.000 Jobsuchenden. Damit ist jetzt jeder achte ohne Arbeit
■ Parteichef Lafontaine kritisiert Besteuerung von Nachtzuschlägen, sein Finanzexperte Joachim Poß befürwortet sie. Gerangel auch in der CDU: Heiner Geißler sagt in der taz, die Besteuerung der Renten sei nicht zu verantworten
■ Der SPD-Jugendparteitag nimmt die Rede der Juso-Chefin Andrea Nahles begeistert auf und beschließt Ausbildungsumlage für Betriebe, die keine Lehrstellen anbieten. Das Wahlalter soll auf 16 Jahre gesenkt werden
■ Hans-Olaf Henkel spricht sich im taz-Interview für Sparmaßnahmen bei Kranken- und Sozialversicherung aus. Deutsche Sozialsysteme seien kein Beispiel für Europa