Von sexbesessenen Kindermädchen, resoluten Großmüttern und anderen Frauen: Der Theaterregisseur und Schriftsteller George Tabori erinnert sich in seinem erstaunlich kurzen Buch „Autodafé“ an ein langes Leben. Mahnmale sind für die Lebenden, schreibt Tabori, die Toten kümmern sie nicht
Roman Polanskis Spielfilm „Der Pianist“ schildert, wie der jüdische Musiker Wladyslaw Szpilman das Warschauer Ghetto überlebte. Polnische Kritiker mögen den Film nicht: „Man möchte mehr fühlen“
Edel in Strenesse eingekleidete Schaufensterpuppen, verteilt über die volle Länge der 80 Meter messenden Fensterfront der Schirn-Kunsthalle in Frankfurt, laden zur Ausstellung „Shopping“ ein
Unter der Leitung von Gérard Mortier will die Ruhrtriennale Identitäten bauen und Kultur vermitteln. Die ersten Produktionen überzeugen gerade dann, wenn sie all diese guten Vorsätze vergessen
In der Biografie „Castorf. Provokation als Prinzip“ zeigt der Theaterkritiker Robin Detje, dass der Erfolg des Regisseurs auf einem Missverständnis beruht – und das ist ausgesprochen produktiv
Komm, lass uns Haie fangen: Mit Marc Fischers Roman „Jäger“ macht sich die Popliteratur endgültig auf die Suche nach der verlorenen Authentizität. Ausgerechnet beim Hochseefischen vor der Küste Kubas finden Deutschlands ausgebrannte Medienarbeiter und Dandyschriftsteller zu sich selbst
Von der Kunst, einen Hocker zu bewegen, ohne die Holzbeine dabei unnötig abzunutzen: Der Schweizer Schriftsteller Andreas Münzner schreibt in seinem Debüt „Die Höhe der Alpen“ über die Leiden einer durchnormierten Kindheit
Aufzeichnungen aus dem Familiengefängnis: In ihrem Erzählband „Der Traum meiner Mutter“ begibt sich die kanadische Schriftstellerin Alice Munro zurück in die Zeit vor der Frauenbewegung
Auf der Suche nach effektiven Verhörmethoden setzte der US-Geheimdienst CIA in den Fünfzigerjahren Kriegsgefangene unter Drogen und folterte sie. Die Dokumentation „Deckname Artischocke“ (ARD, 21.45 Uhr) versucht Licht in die Sache zu bringen