Die berüchtigte österreichische „Kronen Zeitung“ des Verlegers Hans Dichand hat einen Leserbrief mit privater Adresse und Handynummer veröffentlicht – und die Leserin damit dem Pöbel ausgeliefert
Zwei Bücher erinnern an jene gar nicht so ferne Zeit, in der junge und erfolgreiche Menschen sich plötzlich mit einem Übel wie der Quarterlife Crisis konfrontiert sahen
Im päpstlichen Sonderschreiben „Ecclesia in Europa“ mischt sich selbstgewisser Doktrinarismus mit Ideen von Öffnung und Solidarität, wie sie viele Linke kaum besser formulieren könnten. Fragt sich nur, ob solche Wertschöpfungen gebraucht werden
In Teheran sind die Studentenproteste nicht nur Ausdruck einer Opposition zur islamischen Herrschaft, sie sind auch ein Bekenntnis zu einem selbstbestimmten Leben. Das Schicksal Irans könnte mit der Verwestlichung im Irak entschieden werden
Erzählen hat keine Konjunktur: Die Theater-Inszenierungen im Sommerprogramm der Ruhrtriennale werden mehr von Rhythmen und Stimmungen zusammengehalten als von den Fäden der Narration
Der Blick des Piloten auf eine Gewitterfront, die unausweichlichen Modalitäten des Seins: Alexander Schwarz’ Kurzgeschichten „Tag der Frösche“ tragen das Wasserzeichen des Lebens und gehören zum Besten, was es in Deutschland in diesem Genre gibt
Die Rolle, die sein Schaffen auf den Punkt brachte, war die des politisch korrekten Anwalts Atticus Finch in „Wer die Nachtigall stört“, doch am ehesten in Erinnerung bleiben wird er uns wohl als Käpt’n Ahab in „Moby Dick“: Zum Tod von Gregory Peck, dem schönsten aller Hollywood-Schauspieler
(Not) holding back the years: In den Achtzigerjahren war Mick Hucknall der Lieblingsstar hanseatischer Internatsschülerinnen, dann entschwand er im Nirgendwo der globalen Pop-Hautevolee. Eine sentimentale Reise zum Simply-Red-Konzert in Berlin
Wenn aus Bäumen Papiertüten werden und aus Kleinbürgern Polizistenmörder: Neil Young erzählte mit einem Akustikset im Berliner Tempodrom schwarzweiße Geschichten von Gut und Böse
In einer Hölle ohne Liebe: William Forsythe verabschiedet sich und seine Compagnie im Triumph von Frankfurt am Main. „Decreation“ heißt seine letzte Inszenierung im Bockenheimer Depot – eine vielstimmige Klage über heimatlose Körper