„Fruchtbare Gegend, fruchtbare Zeit“: Bis 1990 produzierte das Kernkraftwerk Rheinsberg Strom für die DDR. Der Rückbau des Werks steht bevor – und damit ein Castor-Transport ins Zwischenlager bei Greifswald. Wie sah das Leben mit dem Atom im Osten aus? Ein Chor der Ingenieure und Maschinisten
Es ist an der Zeit, sich Gedanken über die Ursachen des ausufernden Erinnerungskults zu machen: Das Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien hat eine illustre Gruppe von Geschichtsforschern in das revitalisierte Palais Ferstel eingeladen, um über „The Memory of the Century“ zu diskutieren
Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin im Gespräch über das Verhältnis der Stadt Berlin zum Bund, über die Topographie des Terrors, die Frage des Urheberrechts und den Sprachenstreit in Europa
Über Sex kann man (nicht) nur auf Japanisch wirklich schreiben: Über Haruki Murakamis Roman „Gefährliche Geliebte“ und seine Übersetzung zerbrach letztes Jahr das Literarische Quartett. Jetzt erscheint sein Bestseller „Naokos Lächeln“ auf Deutsch
Wie sich Frankreich von seinem größten Interpreten verabschiedet: Als Chansonnier genoss Charles Trenet Legendenstatus, trotz Kollaboration und „Sittenaffäre“ stieg er zum Volksheld auf. In seinem Leben spiegelte sich das Jahrhundert, sein Tod vereint das Land noch einmal über alle Lager
Doug Aitken baut aus Mehrfachprojektionen Videoräume, in denen man zwischen lauter Filmfragmenten taumelt, auf der Suche nach den Zusammenhängen einer unzusammenhängenden Welt. Einige Arbeiten sind in Berlin und Wolfsburg zu sehen
Steven Soderberghs Einladung an Fritz Lang und Ida Lupino. Obwohl auch andere, etwa Patrice Chéreau, Ehrgeiz für das Reich der Sinne zeigten, konnte im Wettbewerb der 51. Berlinale nur „Traffic“ an das erotische Kino der Retrospektive anschließen
Quo vadis, Dezisionist? Urs Stäheli versucht sich an einer Theorie des Politischen. Dazu schleust er einen poststrukturalistischen Gast in die Systemtheorie Niklas Luhmanns ein. Politik trifft in dieser Lesart Entscheidungen in unentscheidbaren Situationen
Von linken Nestbeschmutzern, rechten Schlussstrichziehern und Schmetterlingssammlern: Peter Steinbach, Rafael Seligmann und Sten Nadolny diskutierten mit Norman Finkelstein über seine Thesen von der „Holocaust-Industrie“. Ein instruktiver Abend – aber nicht wegen der Hauptperson
Gibt es eine reine, richtige und wahre Erinnerung an den Holocaust? Ein Gespräch mit Peter Novick, dem Autor des Buches „Nach dem Holocaust“ und Gegenspieler Norman Finkelsteins, über die These von der Wiederkehr des Verdrängten, kollektive Erinnerungen und die Rolle, die Amerika im Allgemeinen und Hollywood im Besonderen dabei spielt
Noch ist das Kino Wunschmaschine, doch inmitten der halbdigitalen Übergangsgesellschaft scheint das Ende der Projektionen nah: Heute Abend werden die 51. Filmfestspiele von Berlin eröffnet
Der gewaltfreie Widerstand gegen die Engländer begann in Ahmedabad. Nun ist die Stadt vom Erdbeben zerstört. Über die Gelassenheit der Gujaratis – und den Willen zur Größe, der in die Katastrophe mündete
Von der Bewegung in den privaten Zusammenhang und nicht wieder zurück: Christian Petzolds Film „Die innere Sicherheit“ ist die schemenhafte Skizze einer Generation, die sich in sich selbst vergraben hat und nicht mehr anschlussfähig scheint
Die harte Schule der „Titanic“: Max Goldt dürfte mit „Der Krapfen auf dem Sims“ zum Kolumnen-Klassiker werden. Nebenbei veröffentlicht er mit dem Zeichner Stephan Katz Bilderwitze im Internet. Jetzt ist er auf Lesetour und sorgt dafür, dass beim Signieren seines Buchs nichts durcheinander geht
Als Trost für die unumgängliche Bedeutungslosigkeit ihrer Nation wurde den Österreichern in einem Nebenprotokoll in Jalta die Vorherrschaft in einer unbedeutenden Sportart zugesichert: dem Schifahren. Am Sonntag wird in St. Anton die Schi-WM eröffnet. Gewinnen dürfen wieder nur Österreicher
Im Yogakurs mit Madonna: Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere macht sich die Selbstinszenierungskünstlerin Madonna rar. Als Ikone des Feminismus hat sie ausgedient. Großbritannien hofft in ihr die neue Königin der Herzen gefunden zu haben
Hildegard Knef lebt mehr krank als gesund in Berlin und lässt sich zum 75. Geburtstag feiern.Nicht ohne Grund: Sie war die erste Dame des weltläufigen und liberalen Nachkriegsdeutschland
Thomas Demand baut für seine Fotos täuschend echte Modelle aus Papier nach. So entstehen abstrakte Settings und aufgeladene Kulissen – von Barschels Badewanne bis zu Lembkes Ratestudio. Jetzt sind seine Arbeiten in Paris zu sehen