Zehn Jahre ist es her, da kam es im Hillsborough-Stadion im britischen Sheffield zu einer der größten Tragödien der Fußballgeschichte: 96 Fans wurden bei einer Panik in zwei hoffnungslos überfüllten Zuschauerblöcken zu Tode gequetscht. Obwohl grobe organisatorische Fehler schnell als Unglücksursache feststanden, wurden die Verantwortlichen nie zur Rechenschaft gezogen. Die baulichen Konsequenzen aus der vermeidbaren Katastrophe haben das Gesicht des Volkssports Nummer eins verändert, aber nicht unbeingt demokratisiert ■ Von René Martens
Der Schlüssel zu einem umfassenden Frieden im Nahen Osten liegt in Syrien. Von Hafis al-Assads Staat geht die unmittelbarste Bedrohung Israels aus. Zankapfel zwischen beiden Ländern sind die von Israel besetzten Golanhöhen. Vor knapp vier Jahren stand man schon kurz vor einer Vereinbarung über die Rückgabe der strategisch wichtigen Berge. Doch seit der Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabins liegen die Verhandlungen offiziell abermals auf Eis. Trotzdem könnte ein Friedensvertra greifbarer sein, als das militante Vokabular aus Damaskus vermuten läßt. Ein Lagebericht ■ von Thomas Dreger
Ganz knapp nur wurde Harald Ringstorff (SPD) zum Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Bei seiner Vereidigung bat er um Vertrauen. Die rot-roten Genossen bleiben skeptisch ■ Aus Schwerin Heike Haarhoff
Sieht der Vatikan Martin Luther noch als Ketzer? Vor 481 Jahren stellte er den katholischen Klerus an den Pranger. Seither ist die Christenheit gespalten. Versöhnung fällt schwer. Eine Bilanz zum Reformationstag ■ von Rüdiger Runge
■ Rechtsradikale als Opfer und Täter: Während ein Infostand der "Republikaner" überfallen und eine NPD-Demo mit Flaschen beworfen wurde, verletzten Skinheads unter anderem 20 Polizisten
■ Das Regime in Kinshasa zerfällt, die Versuche zum Aufbau einer „Volksverteidigung“ gegen die anrückenden Rebellen und zur Anwerbung ausländischer Unterstützer sind bisher erfolglos
Wer heute in den Bioladen geht, trifft statt auf Müsliflair auf gediegenes Feinkostambiente: Vorbei sind die Zeiten von Kraut, Rüben und karger Körnerkost. Die Kundschaft bestimmt das Sortiment. Doch trotz steigenden Umsatzes läßt der Bioboom auf sich warten ■ von Danièle Weber
Von Zeit zu Zeit befällt Lissabon die Sehnsucht nach vergangenen Zeiten, eigener Größe. Die zentrale Praça do Comércio, ein offener Platz aus dem 18. Jahrhundert, spricht davon. Das Denkmal der Eroberungen ist ein Beispiel aus den Jahren der Diktatur. Jetzt gibt sich die Demokratie mit der Expo diesem Gefühl hin. Ihr Motto: „Die Ozeane, ein Erbe für die Zukunft“. Gefüllt wird es mit Erinnerungen an das atlantische Imperium und Botschaften an kommende Generationen. Lisboa 98 – zwischen Nostalgie un dem Wunsch, in Europa einen neuen Platz zu finden ■ Von Reiner Wandler
SPD-Chef wird auf dem Beschäftigungskongreß mit tosendem Beifall bedacht und zeigt Schäuble die kalte Schulter. IG Metall fordert Einführung der 32-Stunden-Woche ■ Aus Berlin Annette Rogalla und Nicola Liebert
Gereizte Stimmung beim Prozeßauftakt. Früherer DDR-Spionagechef wirft der Bundesanwaltschaft vor, ihn „kriminalisieren“ zu wollen. Verteidigung spricht von „Täuschung“ durch Ankläger ■ Von Walter Jakobs
■ Christoph Seidler, der sich am Freitag den Behörden gestellt hatte, durfte nach stundenlangen Vernehmungen wieder nach Hause. Der Haftrichter konnte einen dringenden Tatverdacht nicht erkennen